Die Erfolgs-Story, die der Daimler-Konzern mit seiner einstigen IT-Tochter Debis Systemhaus schrieb, lockt Nachahmer. Für mehr als 5,5 Milliarden Euro (eine genaue Zahl wurde nicht veröffentlicht) verkauften die Stuttgarter Anfang 2000 ihre IT-Tochter an den Telekom-Konzern.
Den Preis konnten die Automobilbauer nicht zuletzt deshalb verlangen, weil sich das Debis Systemhaus im Zuge der Eigenständigkeit einen ordentlichen Kundenstamm außerhalb des Mutterkonzerns aufgebaut hatte: Mehr als 70 Prozent der Gesamteinnahmen (rund 5,8 Milliarden Mark im Geschäftsjahr 1999) erzielte das Debis Systemhaus zuletzt ohne Zutun des Daimler-Imperiums und machte sich damit relativ unabhängig.
Das schaffte hierzulande keine andere ausgegründete IT-Abteilung. „Schon viele haben versucht, die eigenen freien Rechenzentrums-Kapazitäten am Markt zu verkaufen“, berichtet Christophe Chalons, Geschäftsführer von PAC Deutschland, München, „allerdings mit wenig Erfolg. Die Erlöse der ausgegliederten IT-Töchter aus dem Drittgeschäft betragen meistens weniger als zehn Prozent.“
Um als IT-Dienstleister am Markt ernst genommen zu werden, ist das zu wenig. In den Marktbetrachtungen der PAC-Analysten tauchen die IT-GmbHs von wenigen Ausnahmen wie Thyssen-Krupp Information Service (TKIS), Gedasund Lufthansa Systems abgesehen allenfalls auf, wenn Branchenbetrachtungen angestellt werden.