CRM

IT-gestütztes Marketing bezieht Internet und Mobilität ein

03.06.2008
Von Axel Schmidt

Konvergenz von Web, Mobile und Broadcast

Doch der nächste Entwicklungsschub deutet sich schon lange an und geht Hand in Hand mit dem Siegeszug des Web: Jedes Jahr verzeichnen die deutschen Printmedien einen Auflagenverlust, der etwa der Auflage der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" entspricht. Natürlich bedeutet das nicht das Ende der gedruckten Zeitung. Nur findet gegenwärtig eine unverkennbare Umgewichtung von Print nach Online statt. Und diese Entwicklung macht auch vor Rundfunk und Fernsehen nicht halt.

Mit Cross-Marketing-Aktivitäten versuchen die Marketing-Verantwortlichen, den Reichweitenverlusten entgegenzuwirken. Teilweise scheitert das jedoch an Medienbrüchen. Denn wer legt schon gerne bei der Lektüre die Zeitung auf die Seite und wechselt an den PC oder umgekehrt?

Hier sind aber auch die Medienmacher gefragt, und die reagieren: zum Beispiel mit Call-in-Shows, die auch die Möglichkeit zum Voten über Web oder Handy bieten. Wirkliche Interaktivität ist das zwar noch nicht, es verdeutlicht die Absicht, Rezipienten unmittelbar einzubinden. Konvergenz von Web, Mobile und Broadcasting ist - wenn auch nur in Ansätzen - klar auszumachen.

Für die IT sind die Themen Integration sowie Formats- und Ausgabenneutralität Dauerbrenner, auf die sie mit Content-Management-Systemen und Digital-Asset-Management reagiert. Allerdings ließen die sich gerade mit Blick auf den Mobilsektor entsprechende Tools zuweilen viele Fragen offen, meint beispielsweise Sascha Müller, Geschäftsführer von Interactiv, einem Teil des Softwarehauses und Systemintegrators Syskoplan. "Unternehmen müssen sich darauf einstellen, den Bereich mobile Dienste künftig besser zu bedienen." Hier sei man in Deutschland noch am Anfang. Der Blick ins Ausland zeige jedoch, dass erhebliches Potenzial brachliege und nur darauf warte, genutzt zu werden - insbesondere von Marketing-Strategen.

Radiosender bietet Hörern Interaktivität

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Müller verweist dabei auf ein aktuelles Projekt, das die Kölner für die größte Rundfunkanstalt Norwegens umsetzen. Für NRK realisiert Interactiv eine Plattform, die das Archiv des Rundfunks der Allgemeinheit zugänglich machen und mit weiteren Angeboten wie Live-Streams, Voting-Optionen und Shop-Systemen kombinieren soll. Der Zugriff kann dabei gleichermaßen über Web oder Mobile erfolgen. Für die Norweger ist das Projekt wichtig, weil sie für die junge Zielgruppe attraktiver werden wollen. Bei der Verschmelzung von Radio und Internet setzt der Sender auf Interaktivität. NRK offeriert zum Beispiel Playlisten des aktuellen Rundfunkprogramms, die den Nutzern den Download der Musikstücke erlauben, die gerade im Radio gespielt werden.