IT-Geschäftsideen sind wieder salonfähig

25.02.2004
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das verbesserte Konjunkturklima kommt nicht nur etablierten Firmen zugute, auch die Gründerszene lebt wieder auf. Darauf weist zumindest das starke Interesse am diesjährigen Münchener Business Plan Wettbewerb (MBPW) hin.
"Alte Geschäftsideen werden wieder aus der Schublade hervorgeholt." Werner Arndt, Geschäftsführer des MBPW
"Alte Geschäftsideen werden wieder aus der Schublade hervorgeholt." Werner Arndt, Geschäftsführer des MBPW

Mit insgesamt 153 Einsendungen stieg die Zahl der eingereichten Geschäftsideen bei der ersten Stufe des Münchner Gründerwettbewerbs ("Ideas Creation") gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent und erreichte damit wieder das Niveau von 2001. MBPW-Geschäftsführer Werner Arndt ist neben der schieren Masse auch von der Klasse der eingereichten Business-Pläne beeindruckt: "Wir erkennen bei den Wissenschaftlern eine deutlich verbesserte Auseinandersetzung mit dem Markt und dem Kundennutzen."

Der größte Teil der Geschäftsideen stammt in diesem Jahr mit 39 Prozent (Vorjahr: 29 Prozent) aus der IT-Welt. Trotz oder gerade wegen früherer Dotcom-Pleiten haben sich dabei 44 Prozent oder 26 der insgesamt 59 Teams im IT-Bereich das Thema E-/M-Commerce auf die Fahnen geschrieben. Die Gründer hätten erkannt, dass sich in diesem Markt etwas tut, so Arndt. Daher würden nun Geschäftsideen wieder hervorgeholt, die lange Zeit in der Schublade lagen. Mit der reinen Softwareentwicklung beschäftigen sich 18 Ideen oder 31 Prozent, auf mobile Lösungen entfallen zwölf Prozent der IT-Business-Pläne. Hardware und Beratung folgen mit jeweils sieben Prozent.

Der MBPW-Geschäftsführer sieht den starken Zuspruch als Beweis, dass die Gründerszene wieder da ist. Damit hat Arndt in diesen Wochen bereits das zweite Mal richtig Grund zur Freude. So wurde Ende Januar die NXN Software AG - Zweitplatzierter des ersten Münchener Business Plan Wettbewerbs 1997 - für rund 35 Millionen Euro in bar von dem US-amerikanischen Spezialist für Video-schnitttechniken Avid Technology aufgekauft. Die Übernahme zeige, dass man mit dem Aufbau junger Unternehmen die richtige Strategie verfolge, so Arndt.