Angesichts von Schlagzeilen wie "Siemens erfreut die Börse mit guten Zahlen" konnte sich das Management des Elektronikriesen nach der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Fiskalquartal 2004 (Ende: 30. Juni) über eine gute Presse freuen. Kein Wunder, denn die Performance des gesamten Konzerns überzeugt; Umsatz, operatives Ergebnis und Gewinnmarge liegen nach Abschluss von neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres weit über den Erwartungen der Analysten. Außer den Qualitätsproblemen beim neuen Straßenbahntyp "Combino", die dem Geschäftsgebiet Verkehrstechnik in der jüngsten Berichtsperiode tiefrote Zahlen bescherten, scheint bei den Münchnern alles nach Plan zu verlaufen. Bei näherem Hinsehen zeigt sich aber vor allem in den IT-Sparten des Konzerns unverändert großer Handlungsbedarf.
ICN seit vier Quartalen profitabel
So meldete der Bereich Information and Communication Networks (ICN) im dritten Quartal einen Umsatz von 1,67 Milliarden Euro, was einem Minus von einem Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres entspricht. Rund 816 Millionen Euro trug das Geschäft mit Carrier Networks samt entsprechenden Services zu den Einnahmen bei, knapp 860 Millionen Euro wurden mit der Auslieferung von Equipment für Firmennetze erwirtschaftet. Unter dem Strich kam dabei insgesamt ein operatives Ergebnis von 51 Millionen Euro heraus, nachdem im dritten Quartal 2003 noch ein Verlust in Höhe von 125 Millionen Euro angefallen war.