IT-Gehälter steigen moderat

15.10.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Manager haben's gut

An der Spitze behaupten sich nach wie vor Ingenieure und Betriebswirte. Während sich die Ökonomen mit 71000 Euro Jahresgehalt auf dem Vorjahresniveau bewegen, dürfen sich die diplomierten Techniker über ein sattes Plus von fast zehn Prozent freuen.

Ein für die Gehaltsfindung wesentlicher Faktor ist die Selbsteinschätzung. Zum fünften Mal fragten wir, ob sich die Teilnehmer als "Top"- oder "Well-Performer" einstufen. Die Korrelation zwischen Selbsteinschätzung und Verdienst trat klar zutage: Wer sich gut verkauft, bekommt mehr. So erreichen selbst ernannte Top-Performer rund 75000 Euro im Jahr, Otto Normalmitarbeiter liegt bei 63 000 Euro. Scholz ist überzeugt, dass sich "ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein in der Höhe der Gesamtvergütung niederschlägt".

Die Teilnehmer der Umfrage wurden zudem gebeten, sich als Junior, Senior oder Leiter einzustufen. Der Junior musste zum dritten Mal Einbußen im einstelligen Prozentbereich hinnehmen und kommt auf 41 500 Euro (Vorjahr 42 500 Euro). Der Senior muss zum ersten Mal bescheidener werden und feststellen, dass für ihn die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Er verdient durchschnittlich 65000 Euro (Vorjahr: 67000 Euro). Wer sich als Leiter eingeschätzt hat, für den hat seine Geschäftsleitung doch noch ein paar Euro mehr übrig. Er verdient im Jahr durchschnittlich 84 000 Euro und darf sich damit über einen fast zehnprozentigen Einkommenssprung gegenüber 2003 freuen.

Branche und Ort beeinflussen das Salär ebenfalls. Keine Überraschung dürfte sein - und damit eine Bestätigung der Zahlen der vergangenen Jahre -, dass in den IT-Beratungsunternehmen mit 75000 Euro am besten gezahlt wird. Im Vorjahr lag der Durchschnitt noch bei 78000 Euro per annum. Auch in den Softwarehäusern ist an der Gehaltsfront Ruhe eingekehrt. Die Jahre der zweistelligen Zuwächse sind Geschichte, und viele Geschäftsführer sind überzeugt, dass die Steigerungen nie mehr zurückkehren werden. In diesem Jahr weist die Scholz-Studie 70000 Euro für die IT-Profis aus, im Vorjahr waren es noch durchschnittlich 72000 Euro.

Auslandserfahrung macht sich im Geldbeutel angenehm bemerkbar. Ein Datenverarbeiter, der einige Jahre außerhalb Deutschlands tätig war, kann laut Studie bis zu 30000 Euro mehr verdienen als sein Kollege, der nur zwischen Mittenwald und Kiel aktiv geworden ist. Besonders honoriert wird Führungsverantwortung: Wer bis zu sechs Jahre als Chef agiert, verdient durchschnittlich 70500 Euro (Vorjahr 69000 Euro) im Jahr, und wer dies 15 Jahre lang schafft, erreicht fast 97000 Euro (Vorjahr 90000 Euro) Jahresgehalt.