IT-Gehälter steigen kaum

17.10.2005
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Die neuen Gehaltstrends

1. Überraschung: IT-Profis mit einem MBA müssen sich zum ersten Mal mit weniger zufrieden geben als im Vorjahr. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass die diesjährigen Teilnehmer mit diesem Abschluss im Durchschnitt sieben Jahre jünger sind als in der Studie des Vorjahres. Zudem absolvierten einige einen Junior-MBA, der nicht so hoch dotiert ist wie der klassische Master-Abschluss.

2. Überraschung: Der Unterschied in den Einkommen von Informatikern und Wirtschaftsinformatikern ist wieder größer geworden, nachdem sie sich im vergangenen Jahr stark angenährt hatten. Die reinen Informatiker - vor allem mit aktuellem Know-how und ein paar Jahren Berufserfahrung - sind eine rare Spezies und entsprechend begehrt. Den Wirtschaftsinformatikern traut oft man die komplexen IT-Projekte nicht zu, dazu werden sie aber auch nicht ausgebildet.

3. Überraschung: Eine leichte Verschiebung der Saläre lässt sich auch im Branchenvergleich beobachten. Jahrelang zahlte die IT-Industrie die höchsten Löhne. Jetzt nachdem sie ordentlich durchgeschüttelt wurde, findet ein Prozess der Konsolidierung statt, um dies im Jargon der Sonntagsredner auszudrücken. Die klassische Industrie wie Automobil, Maschinenbau und Energie hat kräftig nachgezogen.

4. Überraschung: Keine gute Nachricht gibt es für die Personaler aus Hamburg. Sie müssen tiefer in die Tasche greifen als die Jahre davor, denn die IT-Mitarbeiter in der Hansestadt haben unter den Großstädten den größten Gehaltssprung gemacht und die 70 000-Euro- Marke überschritten während in der ehemaligen IT-Hochburg München der Durchschnitt bei 65 000 Euro liegt. Schon seit geraumer Zeit konnte man feststellen, dass in der Hansestadt Politik und Wirtschaft das Thema IT ernst nehmen und mit einer Reihe von Initiativen wie Hamburg@work auf den neuen High-tech-Standort aufmerksam gemacht haben.