IT-Gehälter: Firmen achten mehr auf Leistung

17.03.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Niedriger variabler Anteil bei Projektleitern

Der Gruppenleiter, eine Hierarchiestufe unterhalb des Abteilungsleiters, bewegt sich mit seinem Grundgehalt im Durchschnitt zwischen 63000 Euro (Anwender) und 75000 Euro (IT-Dienstleister). Er verdient damit etwa 15 Prozent weniger als sein direkter Vorgesetzter. Ausreißer ist die TK-Industrie, wo bei einem Grundgehalt von 67000 Euro die Spanne zwischen Gruppen- und Abteilungsleiter 21 Prozent beträgt.

Je niedriger der Mitarbeiter in der Hierarchiestufe steht, desto geringer fällt der variable Anteil seines Gehaltes aus - mit Ausnahme des Vertriebs. Im Durchschnitt haben etwa Gruppenleiter einen variablen Anteil von zehn Prozent, Ausreißer ist auch hier die Softwareindustrie, in der der variable Anteil ein Viertel des Zieleinkommens ausmacht.

Etwa auf der Stufe des Gruppenleiters liegt der Projektleiter, der ein Grundgehalt von 64000 Euro (Anwender) bis 72000 Euro (Hardware, IT-Dienstleistungen) erreicht. Obwohl von dieser Berufsgruppe ein Höchstmaß an technischer, betriebswirtschaftlicher und sozialer Kompetenz verlangt wird und auch der Projektdruck ständig zunimmt, wird der erfolgsabhängige Anteil eher gering gehalten und macht nur in Ausnahmen über zehn Prozent aus.

Vergleichsweise niedrig sind traditionell die Grundgehälter der Key-Account-Manager und der Vertriebler, dafür erreichen sie aber hohe Zieleinkommen. Erstere verdienen durchschnittlich zwischen 51000 Euro bei einem Hardwareproduzenten und 68000 Euro in der Halbleiterindustrie, können aber, wenn sie alle variablen Vergütungen bekommen, ihr Einkommen mehr als verdoppeln, beispielsweise im Softwarehaus oder beim Hardwareanbieter. Die Verkäufer liegen mit ihrem Salär in der Regel sowohl im Grund- als auch im Zielgehalt unter dem des Key-Accounters.

Laut Laurent Grimal und seinem Studien-Mitautor Dirk Ewert richten die Unternehmen ihre Vergütung verstärkt an Leistungs- und Erfolgskriterien aus und streben eine stärkere Differenzierung an. "Dadurch sollen insbesondere die Leistungsträger gefördert werden", so Ewert. "Pauschale Gehaltserhöhungen gibt es immer seltener", ergänzt Grimal. Um die Spezialisten an das Unternehmen zu binden, werde das Budget für Gehaltserhöhungen nicht selten nur auf diese Gruppe verteilt.