Wem gehen sie nicht auf die Nerven? All die Fans, Freunde und Fellows, die sich selbst zum Anwalt und Werber eines großen IT-Unternehmens machen wollen - ganz ohne von diesem dafür bezahlt zu werden. Wir stellen Ihnen die zwölf bekanntesten Typen dieser Spezies vor und garantieren Ihnen, dass - wenn Sie schon nicht selbst in eines der Muster passen - mindestens jemanden kennen, der dazugehört:
- Apple-Fanboy
Wahrscheinlich der bekannteste und derzeit häufigste Typ in dieser Liste: der Apple-Fanboy. Er ist in freier Wildbahn leicht ausfindig zu machen: Straßencafés großer Metropolen sind sein natürliches Habitat. Umgeben von einem Macbook Air, einem iPhone 3GS, einem iPad und einem iPod Nano oder Touch, mit weißen Steckern im Ohr, erwartet er stündlich neue bahnbrechende Produkte. - Twitter-Devot
Es gibt keinen chinesischen Reissack, der nicht wichtig genug wäre, um über ihn zu schreiben. Twitter-Devoten scheren sich eigenen Angaben zufolge häufig nicht um die Zahl ihrer Follower, kennen diese auf Nachfrage aber bis auf die dritte Nachkommastelle genau. Sie schreiben in ihrer eigenen Twitter-Sprache aus Abkürzungen und #Hashtags. Das Allerschlimmste, was ihnen passieren kann, ist dennoch etwas anderes: der Fail Whale! - Microsoft-Glaubensbruder
Die natürlichen Feinde der Apple-Fanboys sind die Microsoft-Gläubigen. Windows, Office und IE zu verlassen ist für Angehörige dieser Art undenkbar. Sie interpretieren die Software-Entwicklung der vergangenen dreißig Jahre in einer ganz eigenen Weise - Träger weißer Kopfhörer und Pinguine kommen darin nicht vor. - Google-Groupie
Eine schwer auszumachende Art: Google-Groupies verstecken sich mitunter gerne und vermeiden die direkte Konfrontation mit ihren natürlichen Feinden. Am besten sind sie wohl als clevere, häufig bebrillte Wesen anzusehen, die alles, aber wirklich alles, über das Internet erledigen. Ein weiteres Indiz: Sie lieben es, aus Nomen neue, bis dato unbekannte Verben zu bilden. - Facebook-Fanatiker
Sie sind derzeit wirklich überall: Eine 16-jährige Schülerin, eine 42-jährige Mutter oder ein 69-jähriger Renter - alle könnten sie dazugehören. Facebook-Fanatiker leiden am Zwang zu virtuellem Voyeurismus - und das wirklich stark. Sie haben rein gar nichts zu verbergen und scheren sich nicht darum, wie Zuckerberg und Konsorten ihr Geld verdienen. Arttypischer Wutausbruch gegenüber dem Monitor: "Ey Alter, ich will endlich die peinlichen Fotos der Party gestern abend sehen, zu der ich wieder nicht eingeladen war!" - Salesforce-Jünger
Sprechen Sie NIEMALS über traditionelle Software-Lösungen, wenn ein Salesforce-Jünger in der Nähe ist (gleiches gilt übrigens auch für den Oracle-Überflieger vom nächsten Bild)! Sonst passiert überlicherweise folgendes: Er holt Marc Benioffs Buch aus dem Nachttisch hervor und liest ihnen einige Stunden lang vor. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie es mit einem Salesforce-Jünger zu tun haben, reden Sie mit ihm über die "Force" an sich. Nimmt er die Worte "Jedi" oder "Skywalker" daraufhin nicht in den Mund, ist er einer! - Oracle-Überflieger
Ihre selbstgefällige Arroganz wird nur durch die ihnen eingebläute Ehrerbietung gegenüber Larry Ellison übertroffen. Oracle-Überflieger sind in allem besser als Sie: Luftakrobatik, Gesichtshaar, Programmieren, Golfspielen, Umsatzzahlenrechnen. Weitere Indizien: Vorliebe für asiatische Kunst, Hochseeyachten und feindliche Übernahmen. - RIM-Süchtiger
Wie ein vorsichtiges Gnu, dass ihre Kälber bewacht, nimmt ein RIM-Süchtiger niemals den Blick von seinem BlackBerry - dagegen sind die iPhone- und Android-Fans harmlos. In der Geschäftswelt drehen sie mit gesenktem Haupt und sich ständig über der Tastatur bewegenden Fingern ihre Runden - egal, ob auf dem Flur, im Meeting oder auf dem Klo. Begründen tun sie das mit dem Ausspruch: "Ich bin produktiv - Sie ja anscheind nicht!" Beim Abendessen referieren sie dann mehrere Stunden über den aktuellen Akkustand des Geräts. - IBM-Follower
Kommen wir zu einer der ältesten Arten im High-Tech-Ökosystem, dem Biggus Mainframi. Sie hat sich im Laufe der Jahre den aktuellen Gegebenheiten immer wieder angepasst. Derzeit tragen Angehörige der Spezies blaue Frackhemden aus Frankreich und betätigen sich nebenbei als lebende Ausstellungsflächen für potthässliche Krawatten. Woran Sie einen IBM-Follower erkennen: an einer unauffälligen Kombination aus Selbstvertrauen und Anspruchsdenken. - Cisco-Getriebener
Hier geht es um Hardcore-IT. Cisco-Getriebene denken beim Wort "ausloten" niemals an Wasser und beim Wort "Leitung" ausschließlich an Bandbreite. Achja: "Netzwerken" hat für sie auch rein gar nichts mit anderen Menschen zu tun. Häufigster Auffindeort: summende Rechenzentren mit Tausenden Switches, Router und vielfarbigen Ethernet-Kabeln. Wer ihnen etwas Gutes tun möchte, schenkt ihnen einen Abend, an dem sie sich reihenweise Decken anschauen dürfen - alle prall gefüllt mit Wireless-Routern. - SAP-Verteidiger
Gediegen. Dezent. Mehrsprachig. Diese "stillen Eigenschaften", bestens zur Schau getragen von drei ehemaligen Walldorfer Vorständen, beschreiben den Charakter von SAP-Verteidigern sehr gut. Leider werden sie fälschlicherweise manchmal für IBM-Follower gehalten. Dabei ist der Unterschied doch einfach zu erkennen: Wer "NetWeaver" korrekt aussprechen oder beliebte Walldorfer Lokalitäten aufzählen kann, kann kein IBM-Follower sein. - VMware-Enthusiast
Was nicht virtuell ist, ist bei VMware-Enthusiasten unbeliebt - ob es nun ein Desktop, ein Server oder ein Online-Flirt ist. Dieser Typus ist oft völlig überzertifiziert - auf jedem Zeugnis ein anderes Akronym. Die VMware-Enthusiasten sind schuld am Hypervisor-Hype und am aktuellen Cloud-Computing-Megahype. Nebenbei jobben sie häufig im Call-Center bei 0900er-Data-Center-Entsorgungs-Hotlines.
Der Artikel stammt von unserer US-Schwesterpublikation CIO.com. (sh)