IT-Dienste aus der Fabrik

27.10.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kaum ein Serviceanbieter weist zudem einen Etat für Forschung und Entwicklung aus, Abrechnungs- und Kostenrechnungsmodelle fehlen weitgehend. Lifecycle-Management, das Services von der Planung, Umsetzung, Markteinführung sowie Marketing und Vertrieb bis hin zur Einstellung begleitet, gibt es in den wenigsten Unternehmen. Immerhin scheinen die Anbieter die Bedeutung eines Produkt-Managaments, das laut Thilo Böhmann vom Wirtschaftinformatik-Lehrstuhl in München in den Unternehmen eine Wächterfunktion über die Serviceprodukte übernehmen könnte, zu akzeptieren. "Wer Standardisierung ernst nimmt, kommt am Produkt-Management als Disziplinierungsfunktion nicht vorbei", zitiert Böhmann ein Ergebnis des 3. Münchner IT-Service-Workshops, den der Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik veranstaltet hat.

Umbruch im Servicemarkt

Den IT-Servicemarkt könnte diese Entwicklung grundlegend verändern. "Im IT-Markt wird immer noch viel zu viel handwerklich gearbeitet", fasst Dück zusammen. Eine weitgehende Paketierung, Produktorientierung und Industrialisierung würde etwa das Projektgeschäft stark reduzieren, das in den Anwenderunternehmen erforderliche IT-Know-how in die Einkaufsabteilungen verlagern und bei den Projektbetreibern weniger Mitarbeiter vor Ort erfordern. "Bis sich auf Anwender- und Anbieterseite die Logik der industrialisierten IT-Services durchgehend etabliert hat, werden sicher noch zehn Jahre ins Land ziehen", beschwichtigt Dück.