Aus der Praxis

IT-Controlling trägt zur Transparenz wenig bei

22.12.2010

Nur einmal im Jahr aktuelle Zahlen

Ebenfalls problematisch ist die Frequenz der Kostenmessung. Bei der Mehrheit der Teilnehmer werden die Kosten- und IT-Leistungen unternehmensweit nur einmal pro Jahr erhoben. "Das bedeutet, dass erst vier bis sechs Monate nach der letzten IT-Investition des Vorjahres über die IT-Kosten berichtet wird", moniert Falk Uebernickel, Projektleiter und Habilitand am Institut für Wirtschaftsinformatik. So müssten IT-Entscheider Investitionen für das nächste Jahr treffen, bevor sie überhaupt über die Kostensituation des Vorjahres informiert seien.

Zudem gebricht es den Unternehmen häufig an einheitlichen Standards und Methoden. Es gibt weder unternehmensweit einheitliche Ansätzen für den Umgang mit Business Cases noch Kriterien, mit denen gemessen werden könnte, ob die implementierten Lösungen eigentlich die Vorgaben erfüllen. Selbst an einheitlichen und stabilen Controlling-Begriffen wie IT-Kostendefinitionen und Kontenplänen mangelt es. Das macht einen Vergleich über mehrere Jahre und verschiedene Business-Divisionen hinweg schwierig bis unmöglich.

Kein gemeinsames Verständnis hatten die Studienteilnehmer darüber, wo das IT-Controlling organisatorisch angesiedelt werden sollte - ob in der IT oder in der Finanzabteilung eines Unternehmens. Auch eine einheitliche und klare Definition der Controlling-Aufgaben fand sich nicht. "Aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich IT-Controlling in drei Bereiche unterteilen: Überprüfen, Planen und Steuern", so Brenner, "doch die Studie hat gezeigt, wie unterschiedlich das in der Praxis gehandhabt wird." Lediglich die Aufgabe des Monitoringd werde anscheinend in sämtlichen Unternehmen wahrgenommen. (qua)