Aus der Praxis

IT-Controlling trägt zur Transparenz wenig bei

22.12.2010

Sechs Herausforderungen

Die Praxis-Studie der Universität St. Gallen schildert die Schwierigkeiten, mit denen das IT-Controlling in Gruppenstrukturen und großen Einzelunternehmungen vielfach konfrontiert ist. Die Autoren sehen vor allem sechs Herausforderungen für das IT-Controlling:

  • unternehmensweite IT-Kostentransparenz herstellen,

  • IT-Projektportfolio-Management verbessern,

  • IT-Leistungsmessung erweitern,

  • IT-Controlling-Standards und -Methoden implementieren,

  • organisatorische Strukturen etablieren und Aufgaben definieren sowie

  • die Kluft zwischen IT- und Geschäftsprozess-Kosten-Management überbrücken.

Die größte Herausforderung stellt in den sieben untersuchten Unternehmen die unternehmensweite IT-Kostentransparenz dar. Offenbar berichten die IT-Abteilungen der verschiedenen Business-Units nur unzureichend über ihre Ausgaben. Zudem zeigen sie wenig Bereitschaft zur Kooperation mit dem zentralen IT-Controlling - auch hinsichtlich Projektportfolio-Management und IT-Sourcing-Aktivitäten.

Weil die Kosten genauso wenig transparent sind wie die einzelnen IT-Initiativen, können die Großunternehmen nur wenige Synergien beim IT-Einkauf oder der Software-Entwicklung heben. Die komplexen Organisationsstrukturen in einem großen Unternehmen führen dazu, dass das zentrale Controlling zu wenig Informationen erhält, um effektiv zu arbeiten. Und das wiederum kann dann dem IT-Topmanangement selten ausreichende Zahlenwerke als Entscheidungsgrundlage bereitstellen.

Die Studie

  • Die Studie "Group IT Controlling" basiert auf Interviews mit IT-Controllern aus sieben internationalen Konzernen.

  • Als Autoren zeichnen Walter Brenner, Falk Übernickel, Florian Hamel und Thomas Herz von er Universität St. Gallen.

  • Die teilnehmenden Unternehmen weisen einen Jahresumsatz zwischen fünf und 100 Milliarden Euro auf.

  • Sie beschäftigen 20.000 bis 150.000 Mitarbeiter und stammen aus den Branchen, Energieversorgung, Transport und Logistik, Automobilbau, Telekommunikation und Finanzindustrie.