Sechs Herausforderungen
Die Praxis-Studie der Universität St. Gallen schildert die Schwierigkeiten, mit denen das IT-Controlling in Gruppenstrukturen und großen Einzelunternehmungen vielfach konfrontiert ist. Die Autoren sehen vor allem sechs Herausforderungen für das IT-Controlling:
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unternehmensweite IT-Kostentransparenz herstellen,
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IT-Projektportfolio-Management verbessern,
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IT-Leistungsmessung erweitern,
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IT-Controlling-Standards und -Methoden implementieren,
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organisatorische Strukturen etablieren und Aufgaben definieren sowie
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die Kluft zwischen IT- und Geschäftsprozess-Kosten-Management überbrücken.
Die größte Herausforderung stellt in den sieben untersuchten Unternehmen die unternehmensweite IT-Kostentransparenz dar. Offenbar berichten die IT-Abteilungen der verschiedenen Business-Units nur unzureichend über ihre Ausgaben. Zudem zeigen sie wenig Bereitschaft zur Kooperation mit dem zentralen IT-Controlling - auch hinsichtlich Projektportfolio-Management und IT-Sourcing-Aktivitäten.
Weil die Kosten genauso wenig transparent sind wie die einzelnen IT-Initiativen, können die Großunternehmen nur wenige Synergien beim IT-Einkauf oder der Software-Entwicklung heben. Die komplexen Organisationsstrukturen in einem großen Unternehmen führen dazu, dass das zentrale Controlling zu wenig Informationen erhält, um effektiv zu arbeiten. Und das wiederum kann dann dem IT-Topmanangement selten ausreichende Zahlenwerke als Entscheidungsgrundlage bereitstellen.
Die Studie
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Die Studie "Group IT Controlling" basiert auf Interviews mit IT-Controllern aus sieben internationalen Konzernen.
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Als Autoren zeichnen Walter Brenner, Falk Übernickel, Florian Hamel und Thomas Herz von er Universität St. Gallen.
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Die teilnehmenden Unternehmen weisen einen Jahresumsatz zwischen fünf und 100 Milliarden Euro auf.
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Sie beschäftigen 20.000 bis 150.000 Mitarbeiter und stammen aus den Branchen, Energieversorgung, Transport und Logistik, Automobilbau, Telekommunikation und Finanzindustrie.