Nachfrage steigt erst Mitte 2003

IT-Budgets in Europa stagnieren

05.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Die IT-Branche muss sich auf eine lange Durststrecke einstellen. Diesen Schluss legt eine Gartner-Befragung von 415 Unternehmen in acht europäischen Ländern nahe. Danach haben die IT-Investitionen in Europa die Talsohle erreicht und werden auf diesem niedrigen Niveau bis Mitte 2003 stagnieren.

"Keine guten Nachrichten für die IT-Industrie", kommentiert Vice President und Research Director Stephen Prentice von Gartner die jüngsten Ergebnisse der Befragung.

Zwar will rund ein Viertel der Unternehmen im kommenden Jahr das IT-Budget erhöhen, doch ebenso viele planen, ihre Investitionen zu kürzen. Die verbleibenden 50 Prozent erwarten keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr.

Ein Grund für die Stagnation ist die Konzentration der Unternehmen auf die Integration und Rationalisierung der bestehenden IT-Infrastruktur. In neue Techniken werde dagegen so gut wie überhaupt nicht investiert. Zudem gibt es laut Gartner Anzeichen dafür, dass die DV-Leiter eine Verschnaufpause einlegten und zunächst einmal solche Projekte zum Abschluss brächten, für die sie den Return on Investment noch schuldig geblieben seien.

Die Gartner-Ergebnisse decken sich mit den Erkenntnissen anderer Marktforscher. So erwartet Forrester Research in diesem Jahr bei den IT-Investitionen in Europa lediglich einen Zuwachs von 0,7 Prozent. Erst 2003 sollen die Budgets dann um fünf Prozent steigen. Ein Wert, der sich, verglichen mit den USA, bescheiden ausnimmt. Für den dortigen Markt prognostiziert Forrester ein Wachstum der IT-Ausgaben um 9,6 Prozent. (hi)