COMPUTERWOCHE-Kongress "IT meets Business"

IT-Branche übt sich in neuer Bescheidenheit

19.10.2001
MÜNCHEN (qua) - Dotcom-Absturz, drohende Rezession und enttäuschte Erwartungen haben die Skepsis der Anwender gegenüber den Versprechen der IT-Anbieter geweckt. Den COMPUTERWOCHE-Kongress "IT meets Business" nutzte die einstige Glamour-Branche zur Selbstkritik.

"Ich bitte die Kunden, uns in Zukunft verstärkt an dem Mehrwert zu messen, den wir ihnen vermitteln." Mit diesen Worten warb Heribert Schmitz, Deutschland-Chef von Hewlett-Packard, um das Vertrauen seiner Klientel. Die "neue Bescheidenheit" steht der IT-Branche gut an - im Hinblick auf stagnierende IT-Budgets und unerfüllte Verheißungen.

Helmut Schulte-Croonenberg, Vice President bei A.T. Kearney, will die Enttäuschung der Anwender zwar nicht nur den Marketing-Sprüchen der IT-Branche anlasten: "Es gibt immer zwei Seiten: die, die verspricht, und die, die Versprechen glaubt." Aber seiner Einschätzung nach müssen die Anbieter den größten Teil dieser Suppe selbst auslöffeln: "In Zukunft wird ihr wirtschaftlicher Erfolg stark davon abhängen, inwieweit sie ihre Versprechen einlösen."

Der Berater hat bereits ein verändertes Beschaffungsverhalten der Anwender beobachtet: "Alles, was mit Komfort und Nice-to-have zu tun hat, wird nicht mehr gekauft." Allerdings warnte er davor, die Innovation aus dem Auge zu lassen: "Sonst handelt es sich nicht um eine Sparmaßnahme, sondern um einen Angriff auf die Substanz." (Siehe Seite 14)