Bericht des US-Wirtschaftsministeriums

IT-Branche ist die treibende Kraft der US-Konjunktur

15.05.1998

Das amerikanische Wirtschaftswachstum lag in den letzten Jahren jenseits der realistischen Erwartungen. Zu dem sinkenden Haushaltsdefizit, niedrigen Zinsen und einem stabilen volkswirtschaftlichen Umfeld trug vor allem der internationale Handel mit fallenden Barrieren und dem Trend zur Globalisierung bei. Im jetzt vorgestellten Report mit dem Titel "The Emerging Digital Economy" hat das US-Wirtschaftministerium auf die Rolle der IT-Industrie hingewiesen, die - angetrieben durch das Wachstum des Internet - einen Großteil zur Erholung der amerikanischen Wirtschaft beigetragen hat. Mehr als acht Prozent aller erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen entfielen auf die High-Tech- Industrie, wobei die Wachstumsraten der Computer- und Kommunikationsanbieter doppelt so hoch seien wie in den übrigen Branchen. Und im ganzen Land flossen fast die Hälfte der Unternehmensausgaben für Arbeitsmittel in die Kassen der Hard- und Software-Hersteller sowie Telefongesellschaften - Tendenz steigend.

Daß indes die Abhängigkeit der Wirtschaft und Gesellschaft von der IT auch ihre Schattenseiten hat, ließ sich kürzlich beim Ausfall des Frame-Relay-Netzes von AT&T feststellen (siehe CW Nr. 17 vom 24. April 1998, Seite 1). Mehrere tausend US-Firmen waren ohne Anschluß an Weit- verkehrsnetze, Online-Händler konnten nichts verkaufen, Geldautomaten fehlte die Anbindung an die Zentrale. Fazit vieler Zeitgenossen: Das Wachstum des Systems eilt den notwendigen Sicherungsmechanismen voraus.