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IT-Branche entwickelt sich zum Konjunkturmotor

14.06.2006
Die deutsche IT-Branche entwickelt sich nach Einschätzung der Bundesregierung immer stärker zu einem Konjunkturmotor und holt im weltweiten Konkurrenzkampf auf.

"2006 wird das beste Jahr seit dem New-Economy-Einbruch", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Bernd Pfaffenbach am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichts zur Lage der Informationswirtschaft. Die heimische Branche habe sich 2005 im internationalen Vergleich von Rang 13 auf zwölf verbessert. An der Weltspitze liegen Dänemark, USA und Schweden.

Mit einem Umsatz von 134,5 Milliarden Euro ist die Informationswirtschaft inzwischen der wichtigste Wirtschaftszweig in Deutschland. Der Branchenverband BITKOM rechnet 2006 mit einem Umsatzplus von 2,4 Prozent. Der größte Einzelmarkt Europas wächst damit deutlich schwächer als Großbritannien (4,2 Prozent) und Frankreich (drei Prozent). Nach Angaben der Regierung wollen die IT-Unternehmen "im moderaten Umfang" neue Arbeitsplätze schaffen. 63 Prozent der Firmen schätzten ihre Geschäftsaussichten positiv ein.

Den Studien zufolge könnte Deutschland in IT-Teilbereichen weltweit führend werden. Dazu zählen branchenspezifische Systemlösungen (Fabrikautomatisierung, Embedded Systems), der elektronische Warenverkehr (E-Business) und der Einsatz von RFID-Etiketten.

Deutlichen Nachholbedarf gibt es bei der Verbreitung von UMTS, drahtlosem Internet (WLAN) und Breitband-Internet über Kabel. Beim E-Government, der bürgernahen Verwaltung über das Internet, erarbeitet die Bundesregierung derzeit ein umfassendes Konzept. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plant für den Spätherbst einen IT-Gipfel. (dpa/tc)