BVB befragte seine Mitglieder

IT-Branche beurteilt die Marktentwicklung positiv

18.07.1997

Von den 250 angeschriebenen Mitgliedsunternehmen haben sich laut Verband 100 Firmen an der Branchenumfrage beteiligt. 59 Prozent davon beurteilen die Geschäftsentwicklung als gut, 27 Prozent als befriedigend.

Im Hardwaremarkt habe sich das Klima im Vergleich zur Herbstumfrage 1996 leicht abgekühlt. Nur noch 52 der befragten Firmen setzen auf Umsatzsteigerung, während 40 Prozent von fallenden Erträgen ausgehen. 82 Prozent der Befragten gaben an, mit sinkenden Preisen leben zu müssen.

Auch im Softwaremarkt habe sich die positive Stimmung vom vergangenen Herbst laut Umfrage leicht verschlechtert. Aber immerhin noch fast 70 Prozent der Auskunftgeber beurteilen die Lage positiv, 28 Prozent verzeichneten allerdings fallende Preise.

Ungebrochen sei hingegen der Boom im Servicemarkt. 80 Prozent der Mitglieder melden hier steigende Umsätze. Noch höher ist die Zahl derjenigen, die angibt, daß die Preise in diesem Markt stabil geblieben seien.

Das stärkste Geschäft erwarten die BVB-Firmen mit Banken und Versicherungen. 56 Prozent der befragten Mitglieder sehen hier das größte Nachfragepotential, gefolgt von der Industrie mit 50 Prozent und dem Handel mit 47 Prozent. Stark zurückgegangen sei hingegen die Nachfrage aus dem öffentlichen Sektor.

Internet- beziehungsweise Intranet-Technologien werden mit 75 Prozent der Nennungen die besten Absatzchancen eingeräumt, gefolgt vom Bereich Client-Server (54 Prozent) und Online-Dienste (35 Prozent).

In einem zusätzlichen Fragebogen wollte der BVB wissen, wie es um die Beschäftigungslage der IT-Branche bestellt ist. Auffallend ist die Klage über fehlendes qualifiziertes Personal. So gaben drei Viertel der Mitglieder an, daß sie Mitarbeiter für den Vertrieb suchen, 45 Prozent stellen Hotline- und Supportbeschäftigte ein, 39 Prozent benötigen Berater und 32 Prozent Entwickler.

Als wichtigstes Einstellungskriterium nannten die Befragten Teamfähigkeit vor technischem Know-how und Sozialkompetenz. Ganz unten in der Liste der gewünschten Fähigkeiten steht überraschenderweise Auslandserfahrung. Auch wenn die IT-Branche noch recht jung ist, so haben sich mittlerweile doch klassische Arbeitsverhältnisse etabliert. Das heißt, 88 Prozent der Beschäftigten sind in Vollzeit und fest beschäftigt; Telearbeit praktizieren nur sechs Prozent. Allerdings soll dieser Anteil, so die BVB-Prognose, bis zum Jahr 2000 auf 14 Prozent ansteigen.