IT-Berater üben sich in Zweckoptimismus

04.06.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Pro-Kopf-Umsatz schrumpft

Der Personalabbau der in der Liste aufgeführten Unternehmen hielt sich in Grenzen. Beschäftigten die Häuser im Jahr 2001 noch 49 300 Mitarbeiter, waren es in diesem Jahr 600 oder ein Prozent weniger. Der gegenüber dem Umsatz geringere Rückgang der Personalkapazität hat ein Sinken der Pro-Kopf-Einnahmen von durchschnittlich 147 000 Euro auf 140 000 Euro zur Folge. Dennoch bauen erste Unternehmen wieder Kapazitäten auf. Accenture, gemessen am Inlandsumsatz Marktführer in Deutschland, stellt beispielsweise wieder ein.

Trotz Wachstumsknick und der unterm Strich schlechten Zahlen des letzten Jahres rechnen die 25 großen IT-Consulting- und -Systemintegrations-Häuser mit einem deutlichen Plus von vier Prozent im laufenden Jahr. Lünendonk-Berater Streicher hat seine Zweifel: „Selbst wenn die Konjunktur im zweiten Quartal anspringt, sind vier Prozent Wachstum kaum noch zu schaffen. Ich denke, die Unternehmen räumen ungern ein, ein weiteres schwieriges Jahr meistern zu müssen.“

Outsourcer wachsen

Derartiger Zweckoptimismus ist den IT-Services-Unternehmen fremd. In dieser Kategorie listet Lünendonk die Anbieter auf, die ihr Geschäft vornehmlich in den Bereichen Outsourcing, Application Hosting, Facilities-Management, Equipment-Services, Wartung und Schulung betreiben. Nach Detecon-Berechnungen belief sich das Volumen dieses Teilmarktes auf deutschlandweit 16,1 Milliarden Euro und wuchs gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent. Für das laufende Jahr sind die Anbieter Streicher zufolge noch zuversichtlicher. Sie rechnen mit einem durchschnittlichen Wachstum von neun Prozent.

Die addierten Einnahmen der 25 in der Lünendonk-Liste aufgeführten Unternehmen gehen deutlich über das von Detecon bezifferte Volumen hinaus. In dieser Kategorie finden sich nämlich die großen hiesigen IT-Dienstleister wieder, die sich aufgrund ihres enormen Leistungsspektrums keiner der üblichen Kategorien zuordnen lassen. Da die Unternehmen keine aufgeschlüsselten Daten für die einzelnen Leistungskategorien veröffentlichen und manche internationale Unternehmen keine Angaben zum Deutschland-Geschäft machen, hat die Liste nur bedingte Aussagekraft. Lünendonk verzichtet deshalb auf ein Ranking.