Wo ist sparen noch möglich?

IT auf Herz und Nieren geprüft

09.10.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

In drei Schritten zur Erkenntnis

Am Anfang der Standortbestimmung stehen jeweils qualitative Interviews mit den betroffenen Business- und IT-Managern. Hier geht es vor allem um das "Buy-in" der Beteiligten in den Prozess und die Methode des Heathcheck, macht Raff deutlich: "Je mehr der Kunde seine eigenen Leute einbringt, desto besser sind sie mobilisiert und desto schneller lassen sich geplante Maßnahmen umsetzen."

Anschließend werden innerhalb eines halbtägigen Workshops die Selbstwahrnehmung des IT und die Erkenntnisse der Berater in einer Matrix aufgetragen. Sie beschreibt quasi, welchen Reifegrad die Unternehmens-IT in ihren verschiedenen Tätigkeitsfeldern erreicht hat. Als Referenzrahmen zur Definition des IT-Reifegrads dient dabei der IT-Service-Management-Standard ISO 20000.

In der Folge sind die IT-Verantwortlichen aufgerufen, den von ihnen angestrebten Reifegrad für die gesamte IT-Organisation zu bestimmen. Eine anschließende detaillierte Untersuchung der einzelnen Tätigkeitsfelder, beispielsweise des Service-Managements, zeigt dann die tatsächliche Leistungsfähigkeit der IT - im Vergleich zum angestrebten Reifegrad - auf. Hier wird sich so manche Lücke auftun.

Im einem dritten und letzten Schritt erarbeiten die Berater gemeinsam mit der IT-Organisation Maßnahmen, wie sich die Defizite möglichst schnell und kostengünstig beheben lassen und die IT das gesteckte Reifeziel erreichen kann. In diesem Zusammenhang ist vor allem das Thema Demand- und Erwartungs-Management zu adressieren. Denn eine vernünftige Priorisierung in der IT ist nur so sinnvoll, wie sie sich auch durchsetzen lässt.

Die Alternative ist die Gießkanne

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei Transparenz in Sachen Leistungen und Kosten dringend erforderlich, mahnt DPRP. Nur mit dem nötigen Durchblick könnten gezielt Ausgaben eingespart oder Services reduziert werden, ohne dadurch wichtige Prozesse zu behindern und Endanwender zu verärgern. Deshalb sei es so wichtig, die Kosten und den nutzen jeder IT-Komponente zu kennen - auch wenn sie aus politischen Gründen nicht immer genauso verrechnet würden. "Wer keine Transparenz hat, kann nur mit der Gießkanne reduzieren", weiß Plegge.