Cloud Computing

IT auf dem Weg in die Wolke

13.02.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Big Blue startet Blue Cloud

Auch IBM ist bereits seit etlichen Jahren in Sachen Grid-Computing aktiv. Hauptabnehmer der Rechenservices sind Universitäten, die damit beispielsweise Leistungsspitzen für aufwändige Simulationsberechnungen abfedern. Mit der im vergangenen Herbst gestarteten Initiative "Blue Cloud" beabsichtigt der Konzern, das Thema aus der Exotenecke herauszuholen und stärker zu kommerzialisieren.

Allerdings wird das IBM-Angebot den Anforderungen der reinen Lehre des Utility-Computings, wonach Anwender Computing-Kapazitäten wie Strom aus der Steckdose beziehen, nicht gerecht. Unter Blue Cloud fasst IBM eine Palette von Werkzeugen zusammen, mit deren Hilfe Anwender ihren Rechenzentrumsbetrieb virtualisieren und automatisieren können. Basis dafür bildet die System-Management-Software "Tivoli Provisioning Manager" (TPM). "Blue Cloud wird unseren Kunden dabei helfen, schnell eine Cloud-Computing-Infrastruktur einzurichten", erläuterte Rod Adkins, Senior Vice President Development and Manufactoring von IBM. Mit diesem Ansatz könnten Anwender Komplexität und Kosten bei der Verwaltung ihrer IT-Infrastruktur reduzieren. Ob und wann der Konzern Blue Cloud selbst als Dienstleistung anbietet, steht allerdings noch in den Sternen.

Neben Sun und IBM bringen sich auch die übrigen IT-Größen zunehmend für Utility Computing in Stellung. Beispielsweise bietet Dell im Rahmen seiner Data Center Services (DCS) seit jüngstem auch Unterstützung für Cloud Computing an. Dabei werden Rechenkapazitäten parallelisiert, deren kombinierte Ressourcen dann via Internet bereitgestellt werden. Davon profitieren sollen in erster Linie Anwender mit rechenintensiven Anwendungen wie Internet-Provider, Finanzdienstleister sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Fujitsu-Siemens Computers (FSC) will mit dem "Dynamic Data Center" eine neue Generation von Hardware- und Softwarearchitektur bei den Kunden etablieren. Im Fokus steht dabei, Ressourcen zu virtualisieren und Aufgaben zu automatisieren. Damit soll der Betrieb von IT-Infrastrukturen einfacher und effizienter werden. Hewlett-Packard fasst seine Utility-Strategie unter dem Stichwort "Flexible IT" zusammen. Anwender können dabei Ressourcen in HPs Rechenzentren mieten. Das Angebot umfasst neben der Hardware auch Grid-Technik, Infrastruktursoftware und Services. Bis auf einige Spezialanwendungen aus dem Bereich Computer Aided Engeneering (CAE), die HP an seine Flexible-IT-Architektur angepasst hat, müssen die Kunden ihre Software jedoch selbst einbringen.