IT-Arbeitsmarkt schwächelt

23.06.2009
Die Zahl aller ausgeschriebenen Stellen ist von April auf Mai 2009 insgesamt gestiegen – nicht jedoch die der IT-Jobs.

Licht und Schatten kennzeichnen den aktuellen Arbeitsmarkt. Die gute Nachricht: Im Mai ist die Zahl aller von AnzeigenDaten.de ermittelten Stellen – immerhin aus 89 Zeitungen und 19 Online-Jobbörsen – gestiegen. Die Berliner Marktforscher verzeichnen ein Plus von zehn Prozent auf 127.286 Offerten. Von dieser Belebung – und das ist die schlechte Nachricht – ist in der IT-Branche und bei den Computerberufen nichts zu spüren. Dort ging die Zahl der inserierten IT-Stellen von April auf Mai um 4,5 Prozent auf 12.269 zurück. Gegenüber dem Mai 2008 beträgt das Minus sogar 35 Prozent.

Fast ein Drittel der Angebote kommt von Personalberatungen, die diese Stellen im Auftrag von Kunden vermitteln. Hier ist ein Rückgang von fast zehn Prozent auf 3521 Jobs zu vermelden. Um sieben Prozent verminderten sich dagegen die Jobs bei den Zeitarbeitsfirmen auf 3503. Weit stärker schrumpfte das Angebot von Unternehmen aus den Bereichen Hardware, Elektronik, Nachrichtentechnik – um 27 Prozent auf 776 Stellen. Auch die in der Vergangenheit als Musterschüler geltenden Branchen müssen Federn lassen: Die Softwarehäuser und der Maschinenbau suchen rund zehn Prozent weniger neue Mitarbeiter, der Fahrzeugbau gar 40 Prozent. Es gibt aber auch gute Nachrichten. Zu den Branchen, in denen neue Jobs entstehen, zählen die Unternehmensberatungen (inklusive Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsprüfungen); sie schrieben 483 Stellen (April 450) aus. Auch der öffentliche Dienst sucht weiter Mitarbeiter. Große Zuwächse vermelden aber der Einzelhandel (+ 21,7 Prozent), der Bereich Marketing, Marktforschung, PR (+ 29,6 Prozent) sowie der Großhandel (+ 52,8 Prozent).

Bayern fällt zurück

Die meisten freien Stellen entfallen wie auch im Vormonat auf Baden-Württemberg. 3289 Offerten kommen aus dem Ländle, was indes einen Rückgang von fast fünf Prozent bedeutet. Nordrhein-Westfalen dagegen verzeichnet einen Zuwachs von vier Prozent auf 2385 Offerten und verdrängt damit die Bayern auf Rang drei, die einen Rückgang um 5,6 Prozent auf 2336 freie Jobs hinnehmen müssen. Der nächste in der Tabelle, das Land Hessen, scheint sich langsam von der Bankenkrise zu erholen, denn hier ist ein Wachstum von acht Prozent auf 1422 freie Stellen zu vermelden. Positive Nachrichten kommen auch aus den beiden Großstädten Hamburg (+ 20 Prozent, 655 Offerten) und Berlin (+ 16 Prozent, 516 Offerten).