IT-Arbeitsmarkt kommt nicht in Schwung

27.08.2002
Von in Alexandra
Kontinuierlich geht die Zahl der IT-Jobangebote zurück, im Juli wurde ein neuer Tiefststand erreicht: In den letzten drei Juliwochen waren nur noch 350 Stellenanzeigen pro Woche in den untersuchten 40 Tageszeitungen ausgeschrieben, so die aktuelle Bilanz der Marktforscher von EMC-Adecco.

Zum Vergleich: Im Juli 2001 wurden noch durchschnittlich 900 Jobs die Woche angeboten, ähnlich wie im Januar dieses Jahres. Insgesamt reduzierte sich das Stellenangebot für IT-Mitarbeiter in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 68 Prozent auf 16 583.

Grund für diesen Rückgang ist nicht nur die Zurückhaltung von IT-Herstellern und Anwenderunternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen. Die Sommermonate gehören traditionell nicht zur Recruiting-Hochzeit, eingestellt wird eher im Herbst und Frühjahr. Dazu kommt, dass viele Firmen, die trotz Konjunkturkrise nach Mitarbeitern suchen, es nicht mehr nötig haben, eine Anzeige zu schalten. Sie bekommen so viele Initiativbewerbungen, dass sie ohne Schwierigkeiten aus diesem Pool ihre offenen Stellen besetzen können.

Beratungs- und Systemhäuser haben die meisten Stellenangebote

Ein Blick auf die Stellenmarktanalyse zeigt, dass nach den Kernbereichen DV-Beratung und Softwarehäuser (4059 Stellenangebote) der Maschinen- und Fahrzeugbau (2016) sowie die Elektrotechnik (1156) die meisten Offerten für IT-Profis haben. Auch der öffentliche Dienst sucht in diesem Jahr vergleichsweise kontinuierlich nach IT-Fachkräften, während Banken, Versicherungen und insbesondere die Telekommunikationswirtschaft deutlich weniger einstellen.

Unter den einzelnen Berufen haben die CAD/CAM-Spezialisten mit 3700 noch die größte Jobauswahl, gefolgt von den Softwareentwicklern (3430 Angebote), den System- und Datenbankexperten (2562) und den Mitarbeitern im IT-Vertrieb (1726). Am unteren Ende der Skala finden sich die Netzwerkspezialisten mit 725 Offerten sowie die E-Business- und Internet-Experten mit lediglich 512 Angeboten (Vorjahr: 3385). Regional gesehen gab es die meisten Jobofferten in Nordrhein-Westfalen (3329), Bayern (2830) und Baden-Württemberg (2301). Schlusslichter sind die neuen Bundesländer, Saarland und Bremen.