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IT-Arbeitsmarkt kommt nicht in Schwung

12.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IT-Jobangebote gehen weiter zurück. In den ersten sieben Monaten des Jahres sank ihre Zahl um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Laut den Marktforschern von EMC-Adecco wurden in den untersuchten 40 Tageszeitungen 8779 Anzeigen veröffentlicht.

Grund für diesen Rückgang ist nicht nur die krisenbedingte Zurückhaltung von IT-Herstellern und Anwenderunternehmen, neue Mitarbeiter zu engagieren. Die Sommermonate gehören traditionell nicht zur Recruiting-Hochzeit, eingestellt wird eher im Herbst und Frühjahr. Dazu kommt, dass viele Firmen, die trotz Konjunkturkrise nach Mitarbeitern suchen, es nicht mehr nötig haben, eine Anzeige zu schalten. Sie bekommen so viele Initiativbewerbungen, dass sie ohne Schwierigkeiten mit diesen Interessenten ihre offenen Stellen besetzen können.

Ein Blick auf die Stellenmarktanalyse zeigt, dass nach den Kernbereichen DV-Beratung und Softwarehäuser (1846 Stellenangebote) der öffentliche Dienst, insbesondere Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Behörden, zum wichtigsten Arbeitgeber für IT-Profis geworden sind: Jede siebte IT-Stellenanzeige kommt mittlerweile aus diesem Umfeld. Aber auch Anwenderbranchen wie Maschinenbau (878) und Fahrzeugbau (468) sowie die Elektronik (680) suchen vergleichsweise kontinuierlich nach Computerexperten. Dagegen stellen Banken und Versicherungen deutlich weniger ein, auch in der Telekommunikation pendelt sich die Nachfrage auf einem eher niedrigen Niveau ein (228 Angebote).

Unter den einzelnen Berufen haben die CAD/CAM-Spezialisten mit 2424 noch die größte Jobauswahl, gefolgt von den Anwendungsentwicklern (1677 Angebote), den System- und Datenbankexperten (1207) und den Mitarbeitern im IT-Vertrieb (832). Am unteren Ende der Skala finden sich die Netzwerkspezialisten mit 225 Offerten sowie die E-Business- und Internet-Experten mit lediglich 176 Angeboten (Vorjahr: 512).

Regional gesehen gab es die meisten Jobofferten in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Schlusslichter sind das Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. (am)