Denkweise ist oft angestaubt

IT-Abteilungen behindern Extranet-Projekte

24.10.1997

Auf einer von der Gartner Group veranstalteten Konferenz zum Thema Intranet/Extranet in den USA berichteten Teilnehmer aus der Industrie über ihre Extranet-Projekte. Die Schwierigkeiten mit den IT-Spezialisten sind danach nicht in technischen Unzulänglichkeiten begründet, sondern in deren veralteter Denkweise. Nach den Worten von David Cannon, technischer Direktor für elektronische Kataloge bei Management Technology Advanced Systems in West Virginia, lief die Entwicklung eines Extranet so lange gut, bis die Mainframe-lastige IT-Abteilung mit einbezogen wurde. Dort stieß das Client-Server-basierte Katalogsystem für das Web auf wenig Gegenliebe. Statt sich den neuen Anforderungen bei der Software-Entwicklung zu stellen, boten die Anwendungsentwickler an, das Projekt in Cobol zu realisieren.

Besser erging es Ralph Liniado, Vice-President of Business Development bei Manheim Auctions, einem Auktionshaus für Autos. Seiner Meinung nach beendete das Unternehmen ein Extranet-Projekt deshalb erfolgreich, weil bei der Implementierung verschiedene Abteilungen involviert waren, darunter die DV. Daß nicht alle IT-Abteilungen von gestern sind, beweist US West Communications. Die Verantwortlichen verbinden alte mit neuer Technik, indem sie Web-Sites auf Mainframes implementieren.

Ein Extranet ist der Zusammenschluß mindestens zweier Intranets über sichere Netzwerkverbindungen (Virtual Private Networks). Auf diese Weise entsteht eine geschlossene Benutzergruppe.