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Gerücht: Deutsche Bank will in die Gruppe einsteigen

Ist Kirch am Rande des Ruins?

29.05.1998
Von md 
Gerücht: Deutsche Bank will in die Gruppe einsteigen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der EU-Kommission über die digitalen TV-Pläne steht die Kirch-Gruppe vor einem Scherbenhaufen. Verluste in Höhe von 1,3 Milliarden Mark hätten die Ablehnung der Fusion mit Bertelsmann und das Scheitern des geplanten gemeinsamen Bezahltfernsehens verursacht, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel". So habe der deutsche Sender DF1 bislang knapp 900 Millionen Mark Anlaufverlust verursacht, 400 Millionen habe die Entwicklung des Digital-TVs verschlungen. Garantiezahlungen für eingekaufte Filmlizenzen summierten sich in diesem Jahr zusätzlich auf rund 1,4 Milliarden Mark. Von den vorab georderten eine Million Decoder-Boxen von Nokia hat Kirch erst knapp ein Viertel verkauft. Durch eine positive Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission wären Kirch aus verschiedenen Quellen knapp 2,5 Milliarden Mark zugeflossen. Die "Berliner Zeitung" geht von offenen Krediten der Kirch-Gruppe in Höhe von drei Milliarden Mark aus. Das Blatt schreibt weiter, die Deutsche Bank wolle in die "Grundfinanzierung" der Kirch-Gruppe einsteigen.