Kommentar/

ISDN/ISDN nimmt Barrieren

12.07.1996

Im geschäftlichen Bereich hat sich ISDN als Standard-Kommunikationsanschluß auf breiter Basis durchgesetzt. Ein Erfolg der Gebühren- und Marketing-Strategie der Telekom und nicht zuletzt der engagierten ISDN-Standardisierer, die seit mehr als einem Jahrzehnt - die Vision weltweiter Kommunikationsmöglichkeiten für Text, Bild, Daten und Sprache vor Augen - nicht aufgegeben haben.

Ergebnis: Deutschland ist ISDN-Weltmeister, was die Anschlußzahlen anbelangt und die Akzeptanz der Standards. Nicht nur die maßgeblichen internationalen Gremien sind mit im Boot, sicher genauso wichtig ist, daß Microsoft und Novell schon mit der Entwicklung von Schnittstellen für die computergestützte Telefonie nachgezogen haben: Microsoft setzt gemeinsam mit Intel auf TAPI (Telephone Application Programming Interface), Novell mit AT&T auf die Schnittstelle TSAPI (Telephone Services Application Programming Interface).

Mit CAPI noch Schwierigkeiten

Herstellerneutralität gewährt die CAPI (Common Application Programming Interface), die Telekom und deutsche Industrie gemeinsam entwickelt haben. Die unterschiedlichen Versionen (1.1 und 2.0) bereiten derzeit den Anwendern noch Schwierigkeiten, die jedoch vorübergehender Natur sein dürften, denn Version 2.0 ist nach einigen Anstrengungen nun auch bei der europäischen Standardisierungsbehörde ETSI verabschiedet worden. Die Anbieter AVM und Teles beispielsweise haben bereits reagiert und bieten Software an, die flexibel auf die unterschiedlichen Versionen anspricht.

Schnelligkeit ist heute ein ganz normales Kennzeichen des ISDN-Markts, nachdem das Thema jahrelang als unerfreuliches Beispiel für Stop and go dienen konnte. bi