US-Analysten nennen Nachfolge-Serie beim Code-Namen - Fallende 30XX-Preise als weiteres Signal:

"Iroquois" läutet 1981 IBM H-Serie ein

08.08.1980

FRAMINGHAM (cw) - Die H-Serie lebt! Entgegen den Mutmaßungen einiger Wettbewerber setzten US-Branchen-Auguren jetzt sogar den Zeitpunkt der Ankündigung auf spätestens Frühjahr 1981 fest. Da soll IBM als erstes das Modell H-4 (Code-Name Iroquois) mit 10 bis 12 Mips - die bisher größte 30XXer bringt's auf 8 Mips - für den amerikanischen Markt freigeben. Bis 1982 werde IBM die H-Serie um jeweils drei Modelle oberhalb und unterhalb der H-4 ergänzen (Tabelle).

Wie die Computerworld berichtet, sind sowohl die Gartner Group, die Strategic Business und die Advanced Computer Techniques Corp. über die technischen Merkmale einig.

So werde die H-4 mit rund 12 Millionen Instruktionen pro Sekunde (Mips) deutlich schneller sein als das 4033 MP-Top-Modell der 3033-Reihe, nach dessen Ankündigung nicht mehr an die H-Serie geglaubt worden war (CW Nr. 25 vom 20. Juni 1980: "3033-Midlife-Kick beendet H-Spekulationen"). Daß die H-Serie doch kommt, wenngleich später, setzt ein Sprecher von Strategic Business in den simplen Zusammenhang, es sei IBM-Ziel, "milking every penny it can from users of the 30XX-series".

Dave Stein, Mitarbeiter des Consulters Gartner Group, mutmaßt, daß nur technische Probleme bei der H-Serien-Fertigung zur Verzögerung geführt hätten. Er rechnet bereits im Laufe dieses Jahres mit dem Anouncement der H-4.

Die Branchenanalysten sind sich jedenfalls einig, daß der 30XX-Anwender der wesentliche Faktor für den Ankündigungs-Termin der H-Serie sei. Dazu werde IBM auch die 3033 preislich attraktiver gestalten, glaubt Strategic Business.

Über das Leistungsspektrum will Bob Fertig von der Advanced Computer Techniques Corp. (ACT) wissen, daß der H4-Prozessor eine Datenübertragungsrate von 100 MB pro Sekunde haben werde. Dies wäre eine etwa dreimal schnellere Leistung als die der 3033AP. Zudem meint Fertig, eine MB-Hauptspeichererweiterung werde 25 000 Dollar kosten - die Hälfte des heutigen Preises.

Einig sind sich Advanced Computer Techniques und Strategic Business Systems, daß d. e kleinen Modelle der H-Serie mit den Bezeichnungen H-1, H-2 und H-3 im zweiten Quartal 1981 angekündigt werden. Die H-1 wird demnach mit einer Ein-Prozessor-Zentraleinheit arbeiten, etwa 3,5 Mips leisten und rund 1,7 Millionen Dollar kosten.

Das nächstgrößere Modell, die H-2 werde mit einem 5- bis 6-Mips-Prozessor ausgestattet, vermutet Strategic Business Systems. Fertig sieht zusätzlich noch das Modell H-3 mit 7,5 bis 8 Mips und hält die H-2- und H-3-Prozessoren als Basis für weitere H-Modelle.

Im vierten Quartal 81 erwarten die IBM-Beobachter schließlich das Modell H-5 mit 14 bis 15 Mips, basierend auf zwei H-3 Prozessoren. Am oberen Ende der H-Serie stehen die Modelle H-6 und H-7 mit bis zu 21 Mips.