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Iridium-Pleite: Motorola muss mit 300 Millionen Dollar gerade stehen

09.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für einen 800-Millionen-Dollar-Kredit, den der inzwischen zahlungsunfähigen Satellitendienst Iridium erhielt, muss nun die mit 18 Prozent beteiligte Gesellschaftsmutter Motorola gerade stehen. Ein Bundesgericht in Manhattan verurteilte den amerikanischen TK- und Halbleiterkonzern zur Zahlung von 365 Millionen Dollar an eine Reihe von Gläubigern unter Führung der Investmentbank J.P Morgan. Motorola hatte im Dezember 1998 für den Kredit mit 300 Millionen Dollar gebürgt und garantiert, dass Iridium seine finanziellen und technischen Ziele erreichen werde. Ende August 1999 stellte das Unternehmen mangels Kunden Konkursantrag.

Im Zuge des Verfahrens fand das Gericht nun heraus, dass Iridium bestimmte Richtlinien verletzt hatte. Außerdem hat das Unternehmen nach Ansicht von Bezirksrichter Alvin Hellerstein im Februar 1999, also nur wenige Monate vor der Beantragung von Gläubigerschutz, Motorola unberechtigterweise von seiner Bürgschaftspflicht entlassen.