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Irak-Krieg: Amerikas Musikelite protestiert im Web

28.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine ganze Reihe prominenter US-Musiker engagiert sich auf die Schnelle - und das geht am besten online - gegen den Krieg ihres Landes gegen den Irak. R.E.M. etwa nahm am vergangenen Sonntag in einem Plattenladen in Vancouver den Song "Final Straw" auf, dessen leicht kryptische Lyrics in bester Michael-Stipe-Manier Kritiker bei Pitchforkmedia.com als "bislang beste und menschlichste Antwort des Pop auf den Krieg Amerikas im Irak" würdigten. Derzeit steht auf REMhq.com nur ein Audio-Stream in eher bescheidener Qualität zur Verfügung, besser abgemischte Downloads sollen folgen.

Auch das New Yorker Rap-Trio "Beastie Boys" hat mit "In a World Gone Mad" seinen ersten ganz offen politischen Titel auf Beastieboys.com abgelegt. Politisch aktiv waren die Jungs allerdings laut "Wall Street Journal" auch schon in der Vergangenheit, beispielsweise engagierten sie sich mit Benefizkonzerten für die tibetische Unabhängigkeitsbewegung.

Schon lange eher Aktivist als Musiker ist Zack de la Rocha, der frühere Sänger von Rage Against The Machine. Er hat sich für seinen Protesttitel "March of Death" mit dem Sound-Tüftler DJ Shadow zusammengetan. De la Rocha engagierte sich in der Vergangenheit besonders für die unterdrückte Bevölkerung in Chiapas bei ihrem Kampf gegen die mexikanische Regierung.

Retro-Rocker Lenny Kravitz schließlich hat gemeinsam mit dem irakischen Musikstar Kadim Al den Titel "We want Peace" eingespielt. Dieser ist gegenwärtig exklusiv über MTVs "Rock The Vote" zu haben. Diese Site hat Kravitz einem Statement auf seiner Homepage zufolge "wegen ihres starken Rückhalts bei jungen Leuten als Verteidiger des Rechts auf freie Meinungsäußerung" gewählt.

Weitere interessante Titel finden sich unter anderem auch auf "Not in My Name" sowie bei "Protest Records", das der Sonic-Youth-Sänger und -Gitarrist Thurston Moore ins Leben gerufen hat. (tc)