iPod beschert Apple rasantes Wachstum

18.04.2005
Der großen Nachfrage nach dem MP3-Player verdankt Apple Rekordergebnisse.

Rund 5,3 Millionen "iPods" hat Apple im Ende März abgeschlossenen zweiten Fiskalquartal verkauft - mehr als fünfmal so viel wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Music-Player trug mit einer Milliarde Dollar zum Umsatz bei, das entspricht knapp einem Drittel der Gesamteinnahmen.

Der Erfolg scheint allmählich auf das Rechnergeschäft abzufärben: Apple steigerte die Zahl der verkauften Macintosh-Rechner um 43 Prozent und setzte 1,07 Millionen Stück ab. Erstmals flossen die Verkäufe der neuen Produkte - der auf Flash-Speicher basierende "iPod Shuffle" und der 500-Dollar-Rechner "Mac Mini" - in die Bilanz ein. Der MP3-Player erreichte nach Zahlen von NPD Techworld auf Anhieb einen Marktanteil von 43 Prozent unter den im abgelaufenen Quartal verkauften Abspielgeräten auf Flash-Speicherbasis.

Die starke Nachfrage ließ Apples Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 70 Prozent auf 3,24 Milliarden Dollar steigen. Der Hersteller selbst hatte lediglich Erlöse von 2,9 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Analysten waren offiziell von 3,21 Milliarden Dollar Umsatz ausgegangen. Inoffiziell hatten aber viele an noch bessere iPod-Geschäfte und höhere Einnahmen geglaubt, weshalb die Apple-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen kräftig einbrach.

Trotzdem präsentierte der Mac-Hersteller auch unterm Strich glänzende Zahlen. Der Nettogewinn kletterte von 46 Millionen Dollar oder sechs Cent pro Aktie im Berichtszeitraum des Vorjahres auf 290 Millionen Dollar oder 34 Cent je Anteilschein. Die Bruttogewinnspanne lag bei 29,8 Prozent im Vergleich zu 27,8 Prozent zum Vorjahresquartal. Apple selbst hatte zuletzt - angepasst an einen Aktiensplit im Februar - 20 Cent Gewinn pro Aktie avisiert, die Wallstreet erwartete 24 Cent.

Von den Rechner-Produktlinien verkauften sich der iMac einschließlich des Mac Mini sowie die kürzlich aufgefrischten "Powerbook"-Portables besonders gut. Rückläufig waren dagegen die Absatzzahlen des Profi-Desktops "Power Mac" (inklusive "Xserve"-Server) sowie des Consumer-Portable "iBook". Das Softwaregeschäft wuchs von 187 auf 239 Millionen Dollar, noch stärker legten die Musikprodukte zu. Letztere enthalten die Verkäufe im iTunes Music Store sowie iPod-Services und -Zubehör. Die Einnahmen kletterten hier von 60 auf 216 Millionen Dollar. CEO Steve Jobs freute sich über das beste zweite Quartal der Firmengeschichte und stellte "eine Vielzahl innovativer Produkte" in Aussicht, beginnend mit der neuen OS-X-Betriebssystem-Version 10.4, bekannt als "Tiger", für Ende des Monats. (tc)