Untersuchung

iPhones doppelt so wertstabil wie Androiden

22.01.2021
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Nach knapp zwei Jahren kosten Android-Smartphones nur 40 Proeznt des ursprünglichen Preises, iPhones sind wertstabiler.

Die Zeiten sind endgültig vorbei, als ein vierstelliges Preisschild auf einem Smartphone zu hitzigen Diskussionen im Netz führte, ob der Hersteller noch bei Sinnen sei. Für die Geräte der oberen Klasse wie das iPhone 12 Pro (Max) und das neueste Galaxy S21 muss man einen relativ hohen Geldbeitrag bezahlen.

Smartphones
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Foto: Shutterstock / Akhenaton Images

Unsere Kollegen der PC-Welt empfehlen jedoch stets, mit dem Kauf einige Monate zu warten. Zurecht, denn die neueren Modelle werden schnell relativ billiger – außer das iPhone. Diesen Trend bestätigt der US-Smartphone-Reseller Bankmycell. Die Betreiber haben ausgerechnet, wie sich die Preise für bestimmte Modelle im Laufe von zwei Jahren entwickeln. Demnach kann man davon ausgehen, dass ein Android-Gerät nach einem Jahr auf dem Markt knapp 33 Prozent des Startwertes verloren hat. Beim iPhone sind das nur knapp 17 Prozent. Nach zwei Jahren verliert ein Android-Handy 61,6 Prozent seines Wertes, das iPhone kostet nur ein Drittel weniger. Nach vier Jahren kosten logischerweise alle Geräte nur einen Bruchteil des Startpreises, aber auch hier gibt es Unterschiede: Die Android-Handys werden für knapp 20 Prozent des ursprünglichen Wertes gehandelt, die iPhones – für immerhin 35 Prozent.

Der Reseller vergleicht noch in der Studie einzelne Modelle der iPhone-11- und Galaxy-20-Reihe, diese bestätigen jedoch den aufgezeichneten Trend. Etwas aus der Reihe tanzt das iPhone SE, demnach hat das preisgünstige iPhone knapp vierzig Prozent des ursprünglichen Wertes verloren.

Warum Apple-Geräte über die Jahre so preisstabil bleiben, hat mehrere Gründe: Zum einen werden die iPhones deutlich länger mit Updates versorgt als die Konkurrenz aus dem Android-Lager. Man beachte, Apple hat im Dezember 2020 ein Update für iOS 12 herausgebracht, damit die Nutzer von iPhone 6 & Co. die Corona-Warn-App installieren können. Das Betriebssystem an sich ist bereits zwei Jahre alt, die Geräte, die damit kompatibel sind seit fünf bis sechs Jahren auf dem Markt.

Neben besserer Update-Politik wirken noch weitere Faktoren auf den Preis der gebrauchten Geräte. Auch Apples neueste Modelle verfallen nicht so schnell im Preis wie ihre Android-Kollegen, dabei wirkt sich die relativ strenge Preispolitik von Apple aus: Wenn es Rabatte gibt, dann nicht von Apple direkt, sondern von Händlern, die auf eigene Marge verzichten. Eine Ausnahme bestätigt jedoch die Regel: Das iPhone XS war relativ schnell deutlich preiswerter als beim Start im September. Hier hat sich wahrscheinlich seine Position als Zwischenmodell zwischen dem iPhone X und dem iPhone 11 ausgewirkt. Bei dem iPhone 12 ist die Situation dann schon wieder eine andere: Nicht nur sind für Pro-Modelle keine Rabatte in Sicht, auf bestellte Geräte muss man teilweise noch zwei Wochen warten, selbst beim Apple Store. (Macwelt)