Joswiak

iPhone XR verkauft sich am besten

30.11.2018
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Wie erwartet ist das günstige iPhone des Jahrgangs 2018 auch das Begehrteste. Wie viel genau Apple verkauft, bleibt aber im Dunklen.

Wie Apples Vice President of Product Marketing Greg Joswiak gegenüber Cnet erklärt, ist das iPhone XR das derzeit bestverkaufte iPhone, seit es Ende Oktober in den Handel ging. Einer der Gründe könnte sein, dass iPhone XR in deutlich mehr Ländern startete als noch das iPhone XS. Genaue Verkaufszahlen nannte Joswiak nicht und verweigerte somit einen Kommentar über angeblich nachgelassene iPhone-Nachfrage und Gesamtverkaufszahlen unter den Erwartungen.

iPhone XR Product RED
iPhone XR Product RED
Foto: Apple

Apple wird Anfang Februar in seiner Quartalsbilanz erstmals nur die Umsätze der einzelnen Sparten ausweisen, aber nicht mehr die Stückzahlen. Anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember wird Apple in der kompletten Woche vom 1. bis 7. Dezember einen US-Dollar für jeden per Apple Pay getätigten Kauf an den Global Fond stiften, an 125 Stores weltweit – also etwa jedem vierten – wird das Apfel-Logo rot leuchten.

Wenn das iPhone XR das bestverkaufte ist, heißt das nicht nur, dass die Nachfrage danach höher ist als die nach iPhone XS und XS Max, sondern auch, dass sich die im Preis reduzierten Modelle der beiden Vorjahre iPhone 8 (Plus) und iPhone 7 (Plus) auch schlechter an den Kunden bringen als das neueste Modell. Apple steigert auf diese Weise weiterhin den Erlös pro iPhone, womöglich gesunkene Verkaufszahlen würden sich nicht in niedrigeren Umsätzen niederschlagen.

Zum Besten scheint es um das Geschäft aber nicht zu stehen: In Japan hat Apple über die Telekomprovider bereits den Preis des iPhone XR um rund 100 US-Dollar gesenkt, unbestätigten Gerüchten zufolge will Cupertino die Produktion des an sich eingestellten iPhone X aus dem Jahr 2017 wieder aufnehmen, um den Absatz anzukurbeln. Der in der Regel gut informierte und in seinen Tipps recht treffsichere Analyst Mng-Chi Kuo hat indes seine Prognose für das Gesamtvolumen des iPhone XR reduziert. In einem Jahr werde Apple demnach nur 70 Millionen statt 100 Millionen Stück los werden, mehr als jedes zweite verkaufte Gerät sei aber ein iPhone XR. Der Smartphonemarkt scheint weitgehend gesättigt, Gerüchte über einen Niedergang Apples sind aber stark übertrieben. (Macwelt)