Zu unsicher

iPhone-Verbot bei russischen Politikern

20.03.2023
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Ab kommendem Monat dürfen russische Politiker und Beamte keine iPhones mehr bei der Arbeit nutzen. Zu groß sind Sicherheitsbedenken.
Statt iPhones sollen russische Beamte künftig Smartphones mit Android- oder Aurora-Betriebssystem verwenden.
Statt iPhones sollen russische Beamte künftig Smartphones mit Android- oder Aurora-Betriebssystem verwenden.
Foto: Asatur Yesayants - shutterstock.com

Wie "Kommersant.ru" in Bezug auf eigene Quellen berichtet (via "Standard.at"), dürfen russische Beamte und Politiker aus dem Präsidentenamt in Russland ab dem ersten April 2023 keine iPhones mehr bei der Arbeit verwenden. Der Regierungssprecher Dmitry Peskow hat diese Berichte etwas schwammiger kommentiert: Demnach benutzen die Beamten schon ohnehin keine Smartphones zur Übertragung von sensiblen Informationen, seien es iOS- oder Android-Geräte.

Laut Kommersant-Quellen fand Anfang März eine Schulung für Kreml-Beamte statt. Der stellvertretende Vorsitzende des Präsidentenamtes Sergej Kirienko soll dabei in der Diskussion ein Machtwort gesprochen haben - bis zum 1. April sollen alle ihre iPhones an Kinder oder Verwandte verschenken. Höchstwahrscheinlich wird sich das Verbot auch auf die regionalen Verwaltungen ausdehnen.

iPhones weniger sicher als andere Smartphones, sagt Moskau

Laut Quellen werden iPhones als anfälliger für Angriffe und Spionage durch westliche Profis angesehen als die Konkurrenzprodukte anderer Hersteller. Als Ersatz werden die Mitarbeiter Smartphones basierend auf Android oder auf dem hin Russland entwickelten Betriebssystem "Aurora" erhalten.

Die Präsidentin der Antiviren-Firma Infowatch, Natalija Kasperskaja, kommentierte das Verbot: Jedes moderne Smartphone kann Informationen in unterschiedliche Richtungen schicken, weil die meisten Anwendungen über Cloud arbeiten. Eine Garantie gegen Datenleaks kann demnach keines der Geräte gewährleisten, weil sie (Smartphones) grundsätzlich so konzipiert sind, dass sie Informationen generieren, sammeln, verarbeiten und weiterleiten. Die Nutzer können nicht nachverfolgen, wohin.

Natalija Kasperskaja ist die Ex-Frau von Eugen Kaspersky, dem Gründer der Antiviren-Firma Kaspersky Lab. Gleichzeitig war Frau Kasperskaja noch bis vor Kurzem eine der Investorinnen bei G Data Software AG aus Bochum. Gegen ihren zweiten Mann Igor Ashmanov hat die EU vor knapp einem Monat Sanktionen wegen der Verbreitung russischer Propaganda und Desinformation verhängt. (Macwelt)