Apple Quartalszahlen Q4 2015

iPhone und China im Fokus

25.01.2016
Vor einem Jahr präsentierte Apple einen Rekord-Quartalsgewinn von 18 Milliarden Dollar. Jetzt stehen die Zahlen für das Weihnachtsgeschäft 2015 an. Kann der Konzern trotz Turbulenzen in China den Bestwert überbieten? Und wie stark läuft das iPhone, sein wichtigstes Produkt?

Dass Apple am Dienstag wieder einen Milliardengewinn für das vergangene Weihnachtsquartal melden wird, steht außer Zweifel. Doch die Latte hängt hoch: 18 Milliarden Dollar verdiente der iPhone-Konzern im letzten Vierteljahr 2014 - ein Rekord der Wirtschaftsgeschichte. Jetzt geht es aber nicht nur darum, ob und wie sehr Apple diesen Wert übertreffen kann. Die frischen Zahlen werden auch Hinweise darauf liefern, ob die Strategie von Apple im Smartphone-Markt aufgeht und wie stark der Konzern von den wirtschaftlichen Turbulenzen in China betroffenen ist.

Haben iPhone 6S und 6S Plus für ein neues Rekordquartal bei Apple gesorgt?
Haben iPhone 6S und 6S Plus für ein neues Rekordquartal bei Apple gesorgt?
Foto: Apple

Apple-Zahlen: Neue Rekorde trotz Flaute in China?

Das sind zwei Schlüssel-Variablen, denn Apples Abhängigkeit vom iPhone und dem chinesischen Markt ist in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen. Skeptische Anleger ließen die Apple-Aktie seit Anfang Dezember bereits von 120 auf gut 100 Dollar fallen. Was die Apple-Zahlen zeigen werden - und worüber man beim Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert weiterhin rätseln müssen wird.

  • iPhone: Das Smartphone ist Apples wichtigstes Produkt und macht mehr als 60 Prozent des Geschäfts aus. Ins Weihnachtsgeschäft 2014 ging Apple mit den erstmals deutlich größeren Modellen iPhone 6 und 6 Plus. Leute, die schon immer ein iPhone mit großem Display haben wollten, schlugen zu. Die iPhone-Verkäufe sprangen um 46 Prozent auf 74,5 Millionen Geräte. Mit den optisch unveränderten 6S-Modellen wird sich zeigen, ob die Strategie, auf teure Smartphones zu setzen, weiterhin aufgeht. Apple schlüsselt zwar nicht auf, wie viele der einzelnen Modellen verkauft wurden, aber der durchschnittliche Preis ist ein Hinweis. Zuletzt gab es Berichte aus der Zuliefererkette, Apple habe iPhone-Order gekappt. Solche Berichte hatten sich aber früher schon als unvollständig erwiesen.

  • China: Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft flacht ab, die Aktienkurse brechen ein, die Verbraucher sind verunsichert und geben weniger Geld aus. Apple-Chef Tim Cook bekräftigte noch vor einigen Monaten, der Konzern sehe sich nicht betroffen und will unter anderem weitere Apple Stores im Reich der Mitte etablieren. Zuletzt erwirtschaftete Apple in China rund ein Viertel seiner Umsätze - getragen vor allem vom iPhone.

  • Apple Watch: Der Konzern nannte bisher keine Verkaufszahlen für seine im Frühjahr gestartete Smartwatch - und gab auch keine Hinweise darauf, dass sich das ändern könnte. Die Zahlen zur Apple Watch werden in der Kategorie "Andere Produkte" mit der Fernseh-Box Apple TV und den iPod-Playern zusammengerührt. Dort lag der Umsatz im Weihnachtsquartal des Vorjahres bei knapp 2,7 Milliarden Dollar. Während der iPod-Absatz schrumpft, dürfte ein Wachstum in dieser Kategorie vor allem auf die Apple Watch zurück zu führen sein. Die Schätzungen der Analysten gehen weit auseinander: zwischen drei und zehn Millionen Mal Apple Watches sollen verkauft worden sein.

  • iPad: Die Verkäufe des Apple-Tablets schwächelten zuletzt. Apple brachte im Herbst das größere iPad Pro auf den Markt, das vor allem für den Einsatz in Kreativ-Berufen und Unternehmen gedacht ist. Die Quartalszahlen werden zeigen, ob das einen Effekt hatte. Im Weihnachtsgeschäft 2014 war der iPad-Absatz noch um über ein Fünftel auf knapp neun Millionen Geräte gefallen.

  • Apple TV & Apple Music: Zahlen zum Geschäft mit der Fernseh-Box nennt Apple nur sporadisch. Zudem blieb mit dem Start des neuen Modells auch die günstigere alte Version im Angebot. Der im Sommer gestartete Streaming-Musikdienst Apple Music überschritt nach Informationen der "Financial Times" die Marke von zehn Millionen Abo-Kunden, von Apple gab es schon lange keine Zahlen dazu. Die Umsätze werden zusammen mit dem Geschäft mit Apps und Downloads in der Rubrik "Dienste" verbucht, die vor einem Jahr rund 4,8 Milliarden Dollar schwer war. (dpa/fm)