Bilanz für das erste Quartal 2018/19

iPhone-Umsatz weiter rückläufig, (fast) alles andere bei Apple floriert

01.05.2019
Von  und
Michael Simon ist Executive Editor der Macworld USA.
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Trotz des Minus in seinem wichtigsten Geschäft stehen die Zeichen bei Apple wieder auf Wachstum.

Die iPhone-Verkäufe sind zwar nicht mehr so stark, aber Apple geht es gut. Aus den am Dienstag Abend bekannt gegebenen Ergebnissen für das zweite Quartal 2018/19 wird klar, dass die Änderung des Geschäftsmodells in vollem Gange ist. Während Apple noch einen Gesamtumsatz von 58 Milliarden US-Dollar erzielte – fünf Prozent weniger als im Vorjahr – blieben die iPhone-Umsätze mit 31 Milliarden US-Dollar deutlich hinter den 37,5 Milliarden US-Dollar des Vorjahreszeitraums. Apple nennt seit dem letzten Quartal keine Stückzahlen mehr, verkaufte im Vorjahresquartal 52 Millionen Einheiten. Der Unternehmensgewinn sank um zehn Prozent auf 2,46 US-Dollar pro verwässerter Aktie, außerhalb der USA fuhr Apple 61 Prozent seiner Gewinne ein.

Apples Geschäftsmodell ändert sich rapide
Apples Geschäftsmodell ändert sich rapide
Foto: emka74 - shutterstock.com


Umbruch im vollen Gange

In anderen Sparten sieht Apple stärker denn je aus, insbesondere im Bereich Services. Apple meldete für diese Kategorie (zu der auch Apple Music, die App Stores und Apple Pay gehören) einen Rekord von 11,5 Milliarden US-Dollar gegenüber 9,2 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Es war das erste Mal, dass Services die 11-Milliarden-Dollar-Marke überschritt. Ein Großteil davon entfiel auf Abonnements, die fast 400 Millionen US-Dollar erreichten, was einem Anstieg von 30 Millionen US-Dollar gegenüber dem letzten Quartal entspricht.

Auch die Umsätze mit dem iPad stiegen, was zweifellos durch die Veröffentlichung des iPad Mini der fünften Generation und des neuen iPad Air begünstigt wurde. Das iPad erzielte einen Umsatz von 4,9 Milliarden US-Dollar gegenüber 4,1 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2018. Tim Cook bemerkte, dass das Quartal das "stärkste iPad-Wachstum von Apple seit sechs Jahren zeigt, und wir sind so begeistert wie eh und je von unserer Pipeline innovativer Hardware, Software und Dienstleistungen". Der Mac-Umsatz blieb mit 5,5 Milliarden US-Dollar relativ konstant, verglichen mit 5,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.

Zubehör im Boom

Wearables waren ein weiterer Lichtblick. Apple verkaufte im Quartal Apple Watches, AirPods und anderes Zubehör im Wert von 5,1 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch hierzu gibt es keine genaueren Zahlen. Tim Cook sagte aber, Apples Wearables-Abteilung sei jetzt etwa so groß ist wie ein Fortune-200-Unternehmen. Außerdem bemerkte er, dass die installierte Basis von Apple einen neuen Höchstwert von 1,4 Milliarden aktiven Geräten erreichte - eine wichtige Basis, um mit Services wiederkehrende Umsätze zu erzielen.

Für das dritte Quartal 2018/19 erwartet Apple einen Umsatz zwischen 52,5 und 54,5 Milliarden US-Dollar, was eine Rückkehr zum Wachstum bedeuten könnte. Im dritten Quartal 2017/18 erzielte Apple einen Quartalsumsatz von 53,3 Milliarden US-Dollar. Im nachbörslichen Handel stieg Apples Aktie um mehr als 10 US-Dollar aufgrund der positiven Nachrichten. (Macwelt)