iOS 14 Translate

iPhone-Übersetzer-App im Kurztest

28.07.2020
Von   
Mark Zimmermann leitet hauptberuflich das Center of Excellence (CoE mobile) zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Er weist mehrere Jahre Erfahrung in den Bereichen Mobile Sicherheit, Mobile Lösungserstellung, Digitalisierung und Wearables auf. Der Autor versteht es, seine Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln für unternehmensspezifische Herausforderungen darzustellen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeiten ist er Autor zahlreicher Artikel in Fachmagazinen.
Mit iOS 14 bringt Apple die vorinstallierte Übersetzer-App Translate auf das iPhone. Wir haben im Kurztest überprüft, wie gut sie funktioniert.
iOS Translate: In der Konversationsansicht wird gesprochenes Wort direkt übersetzt und im Audioformat wiedergegeben.
iOS Translate: In der Konversationsansicht wird gesprochenes Wort direkt übersetzt und im Audioformat wiedergegeben.
Foto: Mark Zimmermann

Zu den vielen Neuerungen von iOS 14 gehört eine Übersetzungs-App, die aktuell elf verschiedene Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Mandarin-Chinesisch, Italienisch, Japanisch, Arabisch, Portugiesisch, Russisch und Koreanisch) unterstützt. Ähnlich wie bei anderen Online-Übersetzern lassen sich damit auch größere Textblöcke übersetzen.

Translate: Das kann die Übersetzer-App fürs iPhone

Die Translate App kann im Gegensatz zu vielen Online-Übersetzern aber neben eingetippten auch gesprochene Texte verarbeiten: Dreht der Anwender das iPhone ins Querformat, erhält er eine Ansicht, in der die Anwendung automatisch die gesprochene Sprache erkennt und das Gesprochene in die gewünschte Zielsprache übersetzt. So können Gespräche geführt werden, ohne dass der Sprecher zuvor seine Sprache auswählt. Damit ist beinahe eine flüssige Konversation möglich.

Aller Übersetzer-App-Anfang ist schwer...
Aller Übersetzer-App-Anfang ist schwer...
Foto: Mark Zimmermann

Es gibt viele Möglichkeiten, die Qualität einer Übersetzungssoftware zu testen. Um hier nicht allzu sehr ins Detail gehen zu müssen, was "gutes" oder "schlechtes" Englisch ist, wurde ein Beispielsatz von Stiftung Warentest verwendet: "Ich wurde bestohlen. Können Sie die Polizei für mich rufen ?". Korrekt ins Englische übersetzt: "I've been robbed. Can you call the police for me?". Wie Sie auf dem Screenshot sehen können, ist die Translate App von iOS hier etwas anderer Meinung, wie das Ergebnis lauten muss.

iPhone-Übersetzer: Datenschutz gewährleistet?

Text auswählen, einfügen, ein Klick und schon hat man eine Übersetzung. Das klingt verlockend - auch wenn das Ergebnis manchmal suboptimal ist. Online-Übersetzer können jedoch gegen die Datenschutzbestimmungen eines Unternehmens verstoßen und auch wegen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die seit 25. Mai 2018 unmittelbar umgesetzt werden muss, ist die Nutzung von Online-Übersetzungsdiensten ein heikles Thema. Hinzu kommt, dass eine Übersetzung manchmal böse Konsequenzen haben kann, wenn man sie einfach nur 1:1 übernimmt. So fand die BBC 2017 etwa heraus, dass Google Translate "Russische Föderation" als "Mordor" (Zentrum des Bösen der Region Mittelerde in "Herr der Ringe") übersetzt. Daher sollte man immer einen "Blick" auf das Ergebnis werfen, bevor eine wichtige Konversation mit den Ergebnissen befüllt wird. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass der Translate App dieser Fehler nicht unterlaufen ist.

Apple bietet bei der Translate App auch eine lokale Übersetzung auf dem Gerät - so müssen keine (fremden) Server genutzt werden.
Apple bietet bei der Translate App auch eine lokale Übersetzung auf dem Gerät - so müssen keine (fremden) Server genutzt werden.
Foto: Mark Zimmermann

Was den Schutz der Daten angeht, wirbt Apple damit, die Übersetzungen auch offline durchführen zu können. Auch wenn die Beta-Versionen hier noch keine finalen Einstellungen ermöglichen, deuten erste Screenshots die Funktionsfähigkeit an. Davon profitiert nicht nur der Datenschutz: Das Feature ist auch auf Reisen praktisch, wenn nicht immer Zugang zum Internet besteht. (mb/fm)