Das Hamburger Landgericht hat nach zweistündiger Verhandlung seine Entscheidung über das Exklusivrecht von T-Mobile auf den Vertrieb des iPhones auf Montag vertagt. Nach Einschätzung der Wirtschaftskanzlei Taylor Wessing haben sich die Chancen des Netzbetreiber deutlich verbessert. Nach der gestrigen Verhandlung sei es nicht sicher, dass die elektronische Sperre und die Erschwerung des Wechseln zu anderen Anbietern gegen das Kartellrecht oder das Unlauterkeitsrecht verstößt, sagte Marco Hartmann-Rüppel, Anwalt bei Taylor Wessing.
In der Frage, ob iPhone-Kunden nach zweijähriger Vertragslaufzeit ihre Endgeräte freischalten lassen können, zeigte sich T-Mobile zu einem Kompromiss bereit. Demnach werde den Kunden nach Vertragsablauf auf Wunsch das Telefon entsperrt. Außerdem räumten Vertreter von T-Mobile ein, das Gerät werde bei Apple für deutlich über 399 Euro eingekauft, "wichtige Punkte der Entscheidung gegen das Exklusivrecht [dürften sich damit] erledigt haben", so Hartmann-Rüppel. Folglich könnte das iPhone bald wieder ausschließlich bei der Telekom-Tochter angeboten werden.
Was wäre ein Tag in der Mobilfunkwelt ohne neue Gerüchte über Apple Wunderhandy? Dem Online-Portal Bloomberg.com zufolge, kündigte AT&T-Chef Randall Stephenson für 2008 ein UMTS-fähiges iPhone an, das auch über GPS-Navigation verfügen soll. Erscheinungstermin und Preis sind bislang unbekannt, nur so viel ist sicher: "Die Preise diktiert Apple", sagte Stephenson, dessen Unternehmen in den USA den Exklusivvertrieb des iPhones leitet. Derzeit habe man besonders mit dem Energiehunger der Anwendungen zu kämpfen, der durch höhere Akkuleistungen in den Griff bekommen werden soll.