Studie

iPhone erkennt Trunkenheit

28.08.2020
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Ein Hoch auf die Wissenschaft! Die Sensoren von Smartphones sollen erkennen, ob die Nutzer noch fahrtüchtig sind.

An der Universität von Pittsburgh haben Forscher die Sensoren von Smartphones daraufhin überprüft, ob die hochempfindlichen Beschleunigungsmesser und Gyroskope etwa in der Lage wären, eine Trunkenheit anhand des Ganges zu erkennen. Für den Versuch setzten sich 22 Probanden im Alter zwischen 21 bis 43 Jahren einer Alkoholintoxikation mit Wodka Lemon von etwa 0.8 Promille aus, genauer gesagt, 80 Milligramm Alkohol auf 100 Milliliter Blut. Mit einer Trefferquote von 90 Prozent erkannten die auf den benutzten Smartphones installieren Algorithmen mittels der Sensorendaten die Trunkenheit der Probanden.

Kein Alkohol am Steuer!
Kein Alkohol am Steuer!
Foto: rawf8 - shutterstock.com

Nun handelt es sich um vorläufige Ergebnisse, das Testsample ist nicht besonders groß gewesen, 15 Probanden waren männlich, die sieben Damen weder schwanger noch stillend. Zudem hatten die Testpersonen alle eine helle Hautfarbe und keine afro- oder lateinamerikanische Abstammung.

Welche Smartphones zum Einsatz kamen, ist laut BBC auch nicht bekannt, die Vermutung liegt jedoch nahe, dass es sich um iPhones mit ihren hochwertigen Sensoren handelt. Die Geräte waren an die Rücken der Trinker geklebt, die alle zwei Stunden einen Test absolvieren mussten: Zehn Schritte in die eine Richtung gehen, umdrehen und wieder zurück. (Das erinnert uns an einen anderen "Test" …). Anhand der Änderungen der Bewegungsmuster erkannten Hard- und Software schwenkenden Gang aufgrund von Trunkenheit.

Eine Trefferquote von 90 Prozent und das bei einer so kleinen Menge an Getesteten ist zudem recht weit von zuverlässiger Vorhersage entfernt. Die Forscher um Brian Suffoletto wollen hier auch nicht stehen bleiben, sondern die Studie ausweiten und das Smartphone auch in natürlicher Weise wie etwa in der Hand gehalten oder in der Hosentasche getragen einsetzen. Uns erscheint eine vergleichbare Studie mit der Apple Watch deutlich praktikabler, hat doch Apple zuletzt auf der WWDC gezeigt, wie man diverse Sensoren der Watch und künstliche Intelligenz dabei einsetzt, den Gang des Nutzers und die zurückgelegten Schritte besser zu verstehen.

So bald wird Apple aber den in iOS 13.6 eingeführten virtuellen Autoschlüssel CarKey nicht mit einem Alkoholtest per Sensorendaten koppeln.

(Macwelt)