CRM mit SAP-Anbindung

iPad statt Folder - So geht CRM heute

31.08.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Vorteile der Lösung

Mit dem iPad kommt der Außendienstler ganz anders rüber (hier Karin Polk, Gebietsleiterin der Hemopharm GmbH,mit Apotheker Alexander Schröder in der Rosen-Apotheke Melsungen).
Mit dem iPad kommt der Außendienstler ganz anders rüber (hier Karin Polk, Gebietsleiterin der Hemopharm GmbH,mit Apotheker Alexander Schröder in der Rosen-Apotheke Melsungen).
Foto: STADA

Die Auftragserfassung im iPad während des Verkaufsgesprächs und die automatische Übertragung an das SAP CRM schufen echten Mehrwert. Aber die Liste der Pluspunkte ist noch länger, wie Weißenberger erläutert. So kann der Außendienstler vor Ort eine Produktpräsentation anhand von PDFs, Videos und Bildern abrufen. Diese Funktionalität ist direkt bei den Produktgruppen hinterlegt. Die kundenspezifischen Daten sind ebenfalls auf dem iPad im Zugriff.

Die hohe und schnelle Systemverfügbarkeit umgeht Pausen, die durch einen langwierigen Systemstart entstehen. Der Außendienstler konzentriert sich auf das Verkaufsgespräch mit dem Apotheker, nicht auf die Technik.Das iPad ist nicht nur einfach in der Handhabung, sondern auch repräsentativ. Marketing und Außendienst können über eine iPad-App kommunizieren. Die Produktstruktur lässt sich durch den Vertrieb direkt im SAP CRM pflegen. Marketing-Abteilung und Werbeagenturen können die iPads ad hoc mit neuen Medien versorgen, die im SAP CRM gepflegt und täglich aktualisiert werden.

Über das Kampagnen-Management kann das Marketing dem Außendienst Aktionen zur Verkaufsunterstützung vorgeben. Im Gegenzug ist der Außendienstler in der Lage, eigene Sortimentvorschläge für die Apotheke zu hinterlegen. Das Backend bietet voll integrierte SAP-CRM-, -BW- und -ERP-Funktionen. So sind beispielsweise tagesaktuelle Umsatzdaten aus dem SAP BW verfügbar. Die Aufträge lassen sich online zum sofortigen Order Fulfilment übertragen. Alle Daten befinden sich auf dem iPad, Aufträge können zwischengespeichert und später übertragen werden.

Die technische Umsetzung

Aus der IT-Sicht betrachtet, handelt es sich um eine Frontend-Applikaton für SAP CRM. Das heißt: Die iPads stehen mit dem zentralen SAP-CRM-System in Verbindung, wo die für die Außendienstler wichtigen Daten stets aktuell gehalten werden. Der Datenaustausch zwischen iPad und SAP CRM geschieht mit Hilfe einer VPN-Verbindung (Virtual Private Network) über SAP Webservices. Die Datenübertragung erfolgt via 3G oder Wifi; es werden gezippte XML-Daten übertragen. Die heruntergeladenen Daten lassen sich lokal in Form von XML-Daten oder in der SQLight-Datenbank vorhalten.

Für die Programmierung der iPad-App kommt die native Apple-Sprache Objective C zum Einsatz. Verwendet wird die Development-Suite "Xcode". Die Entwicklung ist plattformabhängig, also konsequent auf das iPad zugeschnitten. Wie Weißenberger erläutert, lassen sich auf diese Weise die Möglichkeiten der Plattform voll ausschöpfen. Ein kritischer Punkt ist die Verwaltung der Endgeräte. Diese Aufgabe erledigt die Mobile-Device-Management-Konsole von Absolut Manage.

Alle wollen iPads

Der gesamte Außendienst der Hemopharm GmbH arbeitet mit der CRM-App. Das sind heute insgesamt 23 Mitarbeiter; hinzu kommen fünf Innendienstmitarbeiter, ein Key User und ein Mitglied der Unternehmensleitung. Auch in die Muttergesellschaft hat die Applikation mittlerweile Einzug gehalten: Hier sind es insgesamt 57 Mitarbeiter, die sie verwenden.

Und damit nicht genug: Laut Weißenberger ist die Lösung auch in anderen Stada-Gesellschaften auf Interesse gestoßen. Eine von ihnen verwende seit Ende 2011 schon Teilfunktionen wie die Online-Produktpräsentation auf dem iPad, und demnächst erfolge der Kickoff für ein Projekt zur erweiterten Nutzung à la Hemopharm.