IP-Telefonie erobert Unternehmensnetze

27.07.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Bei den großen IP-PBX-Systemen für den Betrieb in Unternehmensnetzen rangiert Cisco mit dem "Call Manager" an erster Stelle. In dieser Liga treten beispielsweise auch Nortel mit dem "Communication Server 2100", Ericsson mit der "MX-One" und Siemens mit "Hipath 8000" mit neueren Produkten an. Hinter Cisco führen die Analysten von Dell’Oro in der Rangfolge der Line Shipments Nortel, Avaya, Alcatel, Mitel und Siemens auf.

In den Unternehmen ist die Nachfrage nach größeren IP-PBX- beziehungsweise Converged-PBX-Produkten derzeit kräftiger als nach kleineren Systemen, wie sie zum Beispiel 3Com liefert. Der Grund: Die Anwender installieren an ihren zentralen Standpunkten große Maschinen und betreiben über diese auch die IP-Sprachkommunikation mit den Außenstellen. Außerdem treiben große Companies die Migration zu VoIP bisher stärker voran als kleine und mittelständische Betriebe. Derzeit entfallen zwei Drittel aller IP-Verbindungen auf leistungsstarke Enterprise-Lösungen.

2004 wurden weltweit rund sechs Millionen IP-Telefone verkauft.
2004 wurden weltweit rund sechs Millionen IP-Telefone verkauft.

In dem Segment der großen IP-fähigen PBX-Systeme, also reine IP- sowie Converged-Anlagen zusammengerechnet, war Avaya laut Dell’Oro im Jahr 2004 mit einem Umsatz von 498,5 Millionen Dollar sowie 33,1 Prozent Marktanteil die Nummer eins. Rang zwei belegt Cisco, das in diesem Produktbereich 314 Millionen Dollar erwirtschaftete und sich 20,8 Prozent des Kuchens sicherte, dicht gefolgt von Nortel mit 19,3 Prozent und 291,3 Millionen Dollar Umsatz. Platz vier geht an Siemens mit Einnahmen von 114,2 Millionen Dollar und einer Marktquote von 7,6 Prozent. Mitel liegt mit sechs Prozent knapp vor dem französischen Equipment-Provider Alcatel. Das gesamte weltweite Geschäftsvolumen betrug im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Dollar und verdoppelte sich damit nahezu gegenüber 2003, als die Anbieter 785 Millionen Dollar erwirtschafteten. Im Jahr zuvor waren es 321 Millionen Dollar.