IP-Telefonie erobert Unternehmensnetze

27.07.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Dass der VoIP-Markt boomt, ist auch den Bilanzen der Anbieter zu entnehmen. So steigerte zum Beispiel Cisco im zurückliegenden dritten Quartal seinen Umsatz in diesem Produktsegment gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent und im Vergleich zum zweiten Quartal um 15 Prozent.

Cisco hat sich im IP-PBX-Markt etabliert, obwohl der Hersteller nicht aus dem klassischen TK-Geschäft kommt.
Cisco hat sich im IP-PBX-Markt etabliert, obwohl der Hersteller nicht aus dem klassischen TK-Geschäft kommt.

Bei einer Betrachtung des gesamten Nebenstellenmarktes muss jedoch zwischen drei Produktkategorien unterschieden werden: erstens klassische TK-Anlagen ohne IP-Funktionalität. Zweitens hybride Lösungen, in der Regel Nebenstellenanlagen mit IP-Modulen. Drittens schließlich reine IP-PBX-Systeme. Alle drei Segmente zusammengerechnet, hatte nach Berechnung von Dell’Oro im vergangenen Jahr Nortel die Nase gemessen an vermarkteten Nebenstellenanschlüssen vorne. Dahinter folgen Avaya, Alcatel, Siemens, NEC, Cisco und EADS Telecom. Die Dominanz der traditionellen TK-Anlagenbauer überrascht in dieser Gesamtschau nicht, weil sie einerseits noch vom klassischen Bestandsgeschäft leben, andererseits aber auch hybride Lösungen sowie reine IP-PBX-Systeme zur Migration auf VoIP anbieten. Cisco, das aus der Datenwelt kommt, hat hier das Nachsehen.

Anders sieht es aus, wenn man den Blick auf das Marktsegment der leistungsstarken IP-PBX-Maschinen richtet. Hierbei handelt es sich entweder um Anlagen, die durch ihre IP-Packet-Switching-Matrix rein für den Einsatz in IP-Umgebungen konzipiert sind, oder um so genannte Converged PBX-Systeme. Letztere enthalten zusätzlich Time-Division-Multiplexing-Switching-Module und liefern damit Schnittstellen zu analogen und digitalen Telefonen.