IP-Services sind nicht ausgereift

18.09.2002
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Markt für IP-Services wird den Ergebnissen einer neuen Studie zufolge nicht halten, was sich Anbieter und Marktforscher einst von ihm versprochen haben. Anwender meiden angesichts enttäuschender Sicherheits- und Qualitätsleistungen sowie teurer Dienste und Endgeräte die IP-basierten Services.

„Das Marktwachstum wird in den nächsten 24 Monaten nur moderat ausfallen“, warnt Lars Finger, Managing Consultant bei Cap Gemini Ernst & Young. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie, die das Beratungshaus zusammen mit der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein erarbeitet hat. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass das derzeitige Umsatzvolumen mit IP-Services von 14,5 Milliarden Dollar auf 17,5 Milliarden Dollar im Jahr 2004 zulegen wird. Die Wachstumsrate per annum beträgt zehn Prozent. Das ist zu wenig, um als Hoffnungsträger für eine gebeutelte Branche zu gelten.

Kundenbedürfnis In der Vergangenheit haben Service-Provider allzu oft technische Gründe für den Einsatz von IP-Services angeführt. Künftig müssen sie die Anforderungen der Endkunden mehr beachten.

Vergangene Euphorie

Vor wenigen Jahren war die Euphorie noch groß: Im Jahr 2000 etwa hatten die US-amerikanischen Marktforscher von Synergy Research noch weltweite Wachstumsraten von jährlich annähernd 80 Prozent für Voice over IP prognostiziert. Frost & Sullivan erwartete im November 2000 allein für die IP-Telefonie eine Umsatzexplosion in der EMEA-Region (Europa, Nahost und Afrika), und zwar von 131,2 Millionen Dollar im Jahr 1999 auf 55 Milliarden Dollar im Jahr 2006.