Kinder dürfen Eltern-Geräte löschen

iOS 13 mit Fehler in Familienfreigabe

01.10.2019
Von 
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
Kein Witz: Unter iOS 13 dürfen Kinder über die App „Wo ist?“ die Geräte ihrer Eltern sperren, löschen und Signaltöne abspielen.

Was ein Leser uns in einer E-Mail berichtete, konnten wir zuerst kaum glauben: Die Familie des Macwelt-Lesers nutzt mehrere iPhones und iPads und verwaltet sie über die Familienfreigabe. Zum Schrecken des Familienvaters und Admins erhielten aber die minderjährigen Kinder nach dem Update auf iOS 13 vollen Zugriff auf alle Optionen der App „Wo ist?“.

Es war ihnen also möglich, nicht nur die eigenen Geräte zu sperren und zu löschen, sondern auch die ihrer Eltern bzw. des „Organisators“. Eindeutig ein Fehler, den Apple in iOS 13 da übersehen hat. Kann man diesen weitgehenden Zugriff doch sehr jungen Familienmitgliedern nicht ohne Weiteres gewähren – besser nicht einmal die vielleicht lustig wirkende Option, Signaltöne abzuspielen. Das Problem ist nicht simpel zu lösen: So kann man die App weder löschen, noch den Zugriff sperren – allenfalls per Bildschirmzeit den Zugriff auf zwei Minuten begrenzen.

Familienmitglieder können unter iOS 13.1 untereinander ihre Geräte löschen und sperren.
Familienmitglieder können unter iOS 13.1 untereinander ihre Geräte löschen und sperren.

Wir konnten diesen bedenklichen Fehler mittlerweile reproduzieren, er tritt sowohl unter iOS 13.1 als auch iOS 13.1.1 auf.

Wir empfehlen in der Voreinstellung „Apple ID/Familienfreigabe“ unter "Geteilte Optionen" die Option „Standort teilen“ vorerst zu deaktivieren. Dies verhindert den Zugriff auf die Ortungsfunktion innerhalb der Familie, allerdings auch die Ortung verlorener Familiengeräte. Wir gehen davon aus, dass Apple den Fehler bei einem nächsten Update korrigieren wird. Wir haben den Bug mittlerweile an Apple per Feedback Assistant berichtet. (Macwelt)