Advanced Mobile Location

iOS 13.3 unterstützt nun AML-basierte Notrufe

17.12.2019
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Seit letzter Woche hat Apple wohl für seine iPhones ein neues Ortungssystem für Notrufe freigeschaltet – AML.

AML (Advanced Mobile Location) ist eine relativ neue Methode ein Smartphone bei einem Notruf zu lokalisieren. Im Grunde genommen kann das Betriebssystem beim GPS-Chip die Angaben zum Breiten- und Längengrad auslesen und in der Textform an eine Notrufstelle schicken. Die neue Methode ist auf ein paar Meter genau, was die Suche nach Betroffenen, insbesondere abseits von Siedlungen.

Der Notruf kann auch mit Hilfe von Siri gewählt werden.
Der Notruf kann auch mit Hilfe von Siri gewählt werden.

Eine Runde hat die Technologie in den Apple-Medien gemacht, als eine Nichtregierungs-Organisation EENA Apple beschuldigte, der Hersteller sperre sich angeblich gegen die Einführung. Das war Mitte August 2017. Technische Richtlinie 2.0 für die Notrufverbindungen, die genau diesen Punkt regelt, wurde von der Bundesnetzagentur im August 2018 verabschiedet. Die deutschen Mobilfunkanbieter haben im Oktober 2019 bekannt gegeben, die Übermittlung von Smartphone-Standortdaten an die zuständige Notrufstelle zu unterstützen.

iPhones können theoretisch die AML-basierten Daten an die Notrufstelle übermitteln, in den Ländern, die dieses System bereits implementiert hatten. In Deutschland hat sich der Start jedoch verzögert, Android-Smartphones konnten von Anfang an mit dabei. Seit dem Update auf iOS 13.3 ist offenbar für deutsche Smartphones die AML-Übermittlung bei einem Notruf freigeschaltet, dies hat auf Twitter eine Leitstelle in Lausitz bestätigt. Warum Apple die Unterstützung um knapp zwei Monate verzögert hat, bleibt unbekannt. Das Update auf das neue System lohnt sich allein in Hinblick auf die Unterstützung des neuen Standortsystems. Die Apple Watch hat übrigens unabhängig von iPhone (und Android) eine Standort-Übermittlung bei einem Notruf bekommen, davon haben wir im August 2016 berichtet. (Macwelt)