Unternehmensfunktionen im neuen Betriebssystem (Teil 6)

iOS 10 - Neuigkeiten für App-Entwickler

07.07.2016
Von   
Mark Zimmermann leitet hauptberuflich das Center of Excellence (CoE mobile) zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Er weist mehrere Jahre Erfahrung in den Bereichen Mobile Sicherheit, Mobile Lösungserstellung, Digitalisierung und Wearables auf. Der Autor versteht es, seine Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln für unternehmensspezifische Herausforderungen darzustellen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeiten ist er Autor zahlreicher Artikel in Fachmagazinen.

Swift 3 wirft seine Schatten voraus

Seit Swift ein Open-Source-Projekt ist, verläuft die Entwicklung transparent. Mit der Keynote auf der WWDC wurde auch Swift 3 in Xcode 8 aufgenommen. Mitglieder des Apple Developer Programs können bereits jetzt zusammen mit der Xcode-8-Beta ihren Code auf Swift 3 optimieren.

Es muß jedem Entwickler bewusst sein, dass ständige Änderungen in Swift für all jene, die schon produktiv mit Swift arbeiten, mühsam sind. Apple hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Strukturen so weit wie möglich zu fixieren. Änderungen an der Syntax werden aber auch weiterhin passieren, die Sprache ist im Vergleich zu Objective-C immer noch sehr jung.

Xcode 8 unterstützt Entwickler mit einem Konverter von Swift 2.x zu Swift 3. Dieser hilft, mit einigen manueller Nacharbeit, den eigenen Code umzustellen. Der Konverter ist nicht nur bei den vielen bereits implementierten Swift-Syntaxänderungen hilfreich, sondern passt auch die Namen von Methoden und Parameter diverser Bibliotheken an.

Beachten Sie, dass eine Umstellung auf Swift 3 kann nur komplett erfolgen kann. Verwenden Sie Bibliotheken mit Swift 2.x Code, müssen diese ebenfalls migrieren werden. Verwenden Sie eine Bibliothek mit Swift 3 Code, muß Ihr komplettes Projekts in Swift 3 vorliegen.

Validieren und Vertrauen von Apps

Enterprise- oder Inhouse-Apps haben einige besondere Eigenschaften im Vergleich zu AppStore-Apps. Die Verteilung einer App erfolgt immer über einen Inhouse-AppStore. Dieser AppStore ist dabei immer ein Webserver, der die IPA-Datei (= File mit der App) samt PLIST File vorhält. Hierzu waren Signierungen der App- und Provisions-Profile notwendig. Hier hat Apple einen weiteren Schmerz der Entwicklergemeinde adressiert. Mit Xcode 8 werden die Code-Signierung samt Provisions Profile automatisch erzeugt.

Damit eine solche App auf dem Zielgerät ausgeführt werden darf, bedarf es einer Bestätigung des Vertrauensverhältnisses zu dem Entwickler. Enterprise-Apps, die über MDM installiert werden, vertraut das Gerät (genauer gesagt dem "Developer") automatisch. Enterprise-Apps, die nicht über MDM installiert werden, muss der Anwender explizit vertrauen, sofern dies für den jeweiligen Developer noch nicht erfolgte.

Neben diesem anwendergetriebenen Vertrauensverhältnisses gibt es auch eine Prüfung bei Apple selbst. Hierzu muß bei der Installation einer Enterprise App das Zielgerät in allen Fällen eine Verbindung zu Apple Servern herstellen können, um die Gültigkeit des Profiles überprüfen zu können.

Diese Prüfung wird in regelmäßigen Abständen wiederholt. Bisher konnte dieser Zeitpunkt weder durch die App, den Anwender oder das MDM vorgegeben werden. Dies hatte zur Folge, dass es theoretisch passieren kann, dass eine App beispielsweise im tiefsten Schwarzwald - ohne Internet-Verbindung - die Validierung vollziehen will und fehlschlägt.

Damit dies nicht passiert, hat Apple ein MDM-Kommando in iOS 10 aufgenommen, um die Validierungsprüfung asap zu erzwingen. (mb)