Letzte Komponente der I-Portal-Suite kommt im Juni

Iona Technologies tauscht Code mit Progress Software

14.04.2000
BOSTON (qua) - In den Mittelpunkt seiner Anwenderkonferenz Iona World stellte Iona Technologies seine "I-Portal-Suite", die voraussichtlich im kommenden Juni vollständig verfügbar sein wird. Zudem gab das in Dublin ansässige Unternehmen eine Cross-Licencing-Partnerschaft mit Progress Software bekannt.

Von den fünf Komponenten der I-Portal-Suite sind mittlerweile vier verfügbar. Die Grundlage der "Multi-Plattform-Umgebung für den Aufbau von Businessto-Business-Enterprise-Portalen" (Iona) bildet die modular einsetzbare Middleware "Orbix 2000". Darauf basiert ein sprachunabhängiger Application-Server, mit dem sich das irische Unternehmen anschickt, den Angeboten von IBM, Sun/Netscape und Bea Systems Konkurrenz zu machen.

Ergänzt wird der Application-Server durch den "Integration Server". Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Messaging-Produkten, Anwendungsadaptern - für Software von SAP, Peoplesoft und Baan - sowie grafischen Unterstützungswerkzeugen und einer Workflow-Engine für die Integration von Front- und BackOffice-Systemen.

Die Aufgabe des "OS/390 Server" besteht darin, die Masse von Cobol- und PL/1-Anwendungen auf IBM-kompatiblen Mainframes für Business-to-Business- Anwendungen nutzbar zu machen. Er basiert auf der OS/390-Implementierung des Iona-eigenen Object Request Brokers "Orbix" und ist in unterschiedlichen Ausführungen - für Cics, IMS, Java etc. - zu haben.

Noch zwei Monate auf sich warten lässt der eigentliche "Portal Server". Er soll schließlich die zentrale Zugangs- und Kontrollplattform für den Aufbau von Unternehmensportalen bilden (siehe CW 45/99, Seite 21).

Brücken zwischen alten und neuen AnwendungenWenn der letzte Bestandteil der I-Portal-Suite im Juni dieses Jahres auf den Markt kommt, verfügt Iona über ein sehr weitgehendes Angebot an Werkzeugen für die Verbindung zwischen Altanwendungen und E-Commerce-Applikationen. Dieser Geschäftsbereich dürfte für die seit sieben Jahren als "Corba-Company" (Corba = Common Object Request Broker Architecture) bekannte Softwareschmiede auf lange Sicht weit lukrativer sein als die Entwicklung und Vermarktung von Objekt-Request-Broker-Software. Marketing-technisch untermauert das Unternehmen diesen Trend, indem es sich neuerdings "The Enterprise Portal Company" nennt.

Gemäß dem Bekenntnis zu Standards - gleich, ob de facto oder de jure - bemüht sich Iona fleißig darum, durch zahlreiche Cross-Licencing- und Entwicklungs-Partnerschaften seinen Kunden die Integration mit anderen standardbasierten Systemen zu erleichtern. Beispiele dafür sind die Abkommen mit Prismtech, dem Anbieter der Corba-konformen "Openfusion Suite", oder Segue Software, einem Experten für die Zuverlässigkeit komplexer E-Business-Systeme.

Ganz neu ist die Partnerschaft mit der Progress Software Corp., Bedford, Massachusetts. Iona will "Sonic MQ", die von Progress stammende und auf der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) basierende Messaging-Infrastruktur für die Verbindung von Internet-Anwendungen, in seinen Application-Server integrieren. Im Gegenzug hat Progress Ionas Technik in Lizenz genommen, um sie in die Entwicklung eines eigenen Application-Servers einfließen zu lassen.