Neue Konkurrenten in Sicht

Iomega versucht mit Preissenkungen verlorenen Boden gut zu machen

19.06.1998

Ein schlechtes Jahr hat der Hersteller von Wechsellaufwerken hinter sich. Im ersten Quartal 1998 mußte Iomega einen Verlust von mehr als 18 Millionen Dollar bekanntgeben. Im Jahr zuvor erwirtschaftete der Hersteller noch 23 Millionen Dollar Gewinn.

Hinzu kam die Demission von Topmanagern, wie CEO Kim Edwards, der im März das Unternehmen verließ, oder Finanzvorstand Leonard Purkis, der Anfang Juni die Segel strich. Zudem unterlag Iomega im Rechtsstreit gegen den französischen Mitbewerber Nomai, der die Erlaubnis erhielt, Zip-kompatible Laufwerke auch in den USA zu verkaufen.

Mit den Zip-Laufwerken kreierte Iomega einst die Nachfrage nach den Laufwerken, die weniger als 200 Dollar kosten, und löste Syquest als De-facto-Standard ab. Einst erzielte das Unternehmen Margen von 30 Prozent und mehr, nun ist dieser Wert auf 25 Prozent gesunken, Tendenz fallend. Die neuerliche Preissenkung von bis zu 150 Dollar je 2-GB-Laufwerk und 50 Dollar bei den passenden Medien soll die schleppende Nachfrage zumindest kurzfristig ankurbeln. Die Neuentwicklung "Clik"-Drive soll schon so weit gediehen sein, daß es im kommenden Quartal geliefert werden kann.

Iomega kämpft gegen Industrieschwergewichte

Zu kämpfen hat Iomega bis dahin erneut mit Syquest, deren "SparQ"-Wechselplatten recht erfolgreich an die privaten Power-Anwender verkauft werden. Außerdem planen Hersteller wie Sony, Fuji und Compaq den Einstieg in das Geschäft mit Wechselplatten, was zumindest längerfristig Einbußen für Iomega bedeuten wird. Zudem hat sich mit der Terastor Corp. ein weiterer Konkurrent zu Wort gemeldet.

Die Firma aus dem kalifornischen San Jose wurde von DV-Veteranen wie Jim McCoy gegründet, der einst die Festplattenhersteller Maxtor und Quantum ins Leben gerufen hatte. Unter den Geldgebern der Startup-Company findet sich auch Microsoft-Mitbegründer Paul Allen sowie die Quantum Corp., die einen 15prozentigen Anteil hält. Terastor kündigte jetzt zwei Wechselplattenlaufwerke für PCs an, die Datenmengen von 10 und 20 GB speichern können. Die kleinere Version soll noch in diesem Jahr zu einem Preis unter 800 Dollar auf den Markt kommen, die größere Variante ist für Mitte 1999 geplant und soll weniger als 1200 Dollar kosten.

Terastor kombiniert in seinen Produkten die Weiterentwicklung zweier altbekannter Verfahren: die Winchester-Magnettechnik der Festplatten und die Lasertechnik, die die Basis für CD-ROMs darstellt. Die Kombination beider erlaubt ein engeres Beschreiben der Oberfläche durch eine Verkleinerung der Bit-Zelle mit der Folge, daß sich Spur- und Bit-Dichte erheblich erhöhen lassen und die Speicherkapazität dramatisch steigt.