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IOC zeigt dem Web die rote Karte

05.12.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Internationale Olympische Kommittee (IOC) will den Neuen Medien nach wie vor keine Übertragungsrechte erteilen, da das Fernsehen ein besserer Publikumskanal sei als das Internet. "Rund 3,7 Milliarden Menschen schauen fern, nur 25 Millionen Menschen surfen im Web," begründete der IOC-Vorsitzende Richard Pound die Entscheidung des Gremiums auf der zur Zeit laufenden "IOC World Conference on Sport and New Media" in Lausanne. Das Kommittee will seine Einnahmen aus dem Verkauf von TV-Rechten, die in Syndey 1,33 der insgesamt erlösten 2,6 Milliarden Dollar ausmachten, nicht aufs Spiel setzen. Der Schlüssel dafür sind die geographisch exklusiv vergebenen Lizenzen, die im Internet jedoch keinerlei Bedeutung mehr hätten. "So lange es keine Technologie gibt, die die Ausstrahlung von Web-Videos lokal beschränkt, haben wir ein Problem," erklärte Pound.

Bei den diesjährigen Sommerspielen in Sydney hatte der US-Sender NBC zwar die Exklusiv-Übertragungsrechte für das Web erhalten, durfte die Videos allerdings nur mit einer Zeitverzögerung von 24 Stunden ausstrahlen.