Investoren treiben Marktbereinigung voran

08.01.2007
Übernahmen haben 2006 um 24 Prozent zugenommen.

Der Markt für IT-Dienstleistungen hat sich 2006 weiter konsolidiert. Einer Erhebung des Brancheninformationsdiensts "Computerwire" zufolge wurden trotz eines relativ ruhigen vierten Quartals insgesamt 319 Fusionen und Zukäufe getätigt. Das sind 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch der Umfang der Deals hat zugenommen. So lag der durchschnittliche Wert der 20 größten Übernahmen bei jeweils 795 Millionen Dollar. 2005 waren es noch 538 Millionen Dollar.

Der mit 4,1 Milliarden Dollar größte Coup des Jahres war der Kauf des Callcenter-Providers West durch die Private-Equity-Firmen Thomas Lee Partners und Quadrangle Group. Generell spielen Private-Equity-Unternehmen bei der Konsolidierung eine zunehmend wichtige Rolle: 2006 waren sie an vier der zehn größten Übernahmen von IT-Dienstleistern beteiligt. Im Visier haben Firmen wie One Equity Partners, Kohlberg Kravis und Veritas Capital vor allem erfolgreiche IT-Dienstleister sowie Anbieter von wachstumsstarken Bereichen wie BPO und Offshoring.

Zunahme auch in Europa

In Westeuropa nehmen die M&A-Aktivitäten (Mergers&Acquisitions) ebenfalls weiter zu. Vor allem TietoEnator ist verstärkt auf Einkaufstour: Der skandinavische IT-Dienstleister tätigte im Jahresverlauf insgesamt sieben Übernahmen. Auch Accenture war sehr aktiv: Der US-amerikanische IT-Serviceriese schluckte unter anderem die deutsche SAP-Beratung Pecaso, die Strategie-Consulting-Firma Hagberg, die Finanzberatung Random Walk sowie den Versicherungsspezialisten Navisys.

Wie es aussieht, wird sich der Trend im neuen Jahr weiter fortsetzen. Bereits in der ersten Januarwoche wurde in Großbritannien ein Deal unterzeichnet: Computacenter schnappte sich den mittelständischen IT-Dienstleister Digica für 15,9 Millionen Pfund (siehe nebenstehenden Bericht). (sp)