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Investoren legen noch kein neues Angebot für BenQ Mobile vor

16.01.2007
Die Rettungsversuche für den insolventen Handyhersteller BenQ Mobile sind ins Stocken geraten.

Anders als erwartet legte eine deutsch-amerikanische Investorengruppe um den ehemaligen DaimlerChrysler-IT-Manager Hansjörg Beha bis Dienstagmittag kein überarbeitetes Angebot für die Übernahme des ehemaligen Siemens-Handygeschäfts vor. "Wir haben nichts Neues gehört", sagte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager in München. Ein neues Konzept ist aber die Bedingung für eine Entscheidung Pragers über den Verkauf.

Prager fordert von den Investoren vor allem einen Nachweis über die Finanzierung der Übernahme, da die Gläubiger eine erneute Pleite verhindern wollen. Beha hatte in der vergangenen Woche eine Entscheidung bis zum 16. Januar verlangt und sich damit aus Sicht einiger Verhandlungsteilnehmer selbst unter Druck gesetzt, die Nachweise zu liefern. Allerdings wurde nicht ausgeschlossen, dass Beha die Belege zu einem späteren Zeitpunkt einreicht. "Er ist am Zug", hieß es in Verhandlungskreisen.

Beha galt zuletzt als ernsthaftester Interessent für BenQ Mobile. Zahlreiche andere Kandidaten waren bereits ausgeschieden, weil sie die Übernahme nicht hätten stemmen können oder selbst das Interesse verloren. Noch in dieser Woche wird aber ein Angebot von der Hamburger Bacoc-Gruppe erwartet. Allerdings drängt die Zeit, da das Insolvenzverfahren bereits Anfang Januar eröffnet wurde.

In seinem ersten Angebot soll Beha einen Preis in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro für die Reste von BenQ Mobile geboten haben. Angesichts hoher Material- und Lohnkosten ist aber fraglich, wie er den laufenden Betrieb finanzieren will. Zunächst will er an den Standorten München und Kamp-Lintfort mit rund 800 der früher 3000 Mitarbeiter die Produktion wieder starten und bereits im kommenden Weihnachtsgeschäft die Geräte unter neuem Markennamen verkaufen. (dpa/tc)