Cloud-Pionier wird von der Börse genommen

Investor Apollo kauft Rackspace

29.08.2016
Der US-Investor Apollo Global Management kauft für 4,3 Milliarden Dollar den Cloud-Provider Rackspace. Das Unternehmen soll im vierten Quartal 2016 von der Börse genommen werden.

Rackspace gilt als einer der Pioniere im Cloud-Markt, der allerdings gegenüber Wettbewerbern wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google den Anschluss verloren hat. Das Unternehmen hatte sich zuletzt schwerpunktmäßig auf Virtual Private Data Center konzentriert, die von Kunden als Erweiterung zu ihren privaten Rechenzentren genutzt werden. Abseits der Börse will sich Rackspace nun neu ausrichten. Das Unternehmen war anfang 2013 mit einem Kurs von rund 78 Dollar notiert, Anfang 2016 waren es noch 17 Dollar. Apollo zahlt nun 32 Dollar je Anteil.

"Rackspace hatte einen klingenden Namen, doch jetzt gehen sie durch eine längere Transitionsphase", sagte Zeus Kerravala, Analyst bei ZK Research, im Gespräch mit der CW-Schwesterpublikation "Computerworld". Die Privatisierung könne dem Unternehmen helfen, zurück in die Spur zu finden, ohne sich um Quartalsberichte kümmern und Anleger besänftigen zu müssen.

Transformation für Rackspace unausweichlich

Rackspace-CEO Taylor Rhodes schrieb in einem Blogeintrag, das Unternehmen sei im schnell wachsenden Cloud-Business gut positioniert, um jetzt zusätzliche "Multi-Cloud-Fähigkeiten zu erwerben, die zu langfristigem Wachstum führen" würden. Doch diese Transformation werde Umsatz und Gewinn über mehrere Quartale hinweg beeinflussen.

Graham Weston, Mitgründer und Chairman des Unternehmens, schreibt zudem in einem Statement: "Unser Verwaltungsrat ist, unterstützt von unabhängigen Beratern, zu dem Schluss gekommen, dass diese Transaktion Rackspace mehr Flexibilität geben wird, um das Produktangebot zu verbessern und das Langzeitwachstum sicherzustellen."